Russlands Menschenrechtsbeauftragte teilt mit
Nawalny befindet sich nicht in Lebensgefahr

Der in Haft erkrankte Kremlgegner Alexej Nawalny ist nach Angaben der russischen Menschenrechtsbeauftragten Tatjana Moskalkowa nicht in Lebensgefahr.
Publiziert: 27.04.2021 um 15:34 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2021 um 15:55 Uhr
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ARCHIV - Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny steht in einem Käfig während einer Anhörung vor dem Bezirksgericht in Moskau. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Foto: Alexander Zemlianichenko

«Die medizinischen Unterlagen, die ich zur Kenntnis erhalten habe, enthalten Schlussfolgerungen, dass keine Gefahr besteht für das Leben Nawalnys», sagte sie der Agentur Interfax zufolge am Dienstag. Der 44-Jährige werde nun während seines Ausstiegs aus dem Hungerstreik täglich beobachtet.

Hochqualifizierte Ärzte verschiedener Fachrichtungen hätten ihn mehrfach ausserhalb des Strafvollzugs untersucht. Die Ergebnisse seien vertrauenswürdig, sagte Moskalkowa. Nawalnys Mitarbeiter hatten zuletzt immer wieder mitgeteilt, dass der Kremlgegner im Straflager jeden Tag sterben könne.

Der Politiker hatte in der vergangenen Woche auf ärztlichen Rat seinen dreiwöchigen Hungerstreik im Straflager beendet. Damit wollte er eine Behandlung wegen seines Rückenleidens und Lähmungserscheinungen in den Gliedmassen erwirken. Nawalny forderte weiter, dass er von unabhängigen Spezialisten wegen der gesundheitlichen Probleme behandelt werde.

Bei einem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hatte sich Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron am Montag besorgt gezeigt über Nawalnys Gesundheitszustand. Forderungen aus der EU und den USA, Nawalny freizulassen, hatte Russland zurückgewiesen.

Der Putin-Gegner war nach seiner Rückkehr aus Deutschland, wo er sich von einem Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok erholt hatte, im Januar festgenommen worden. Weil er Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren nicht erfüllt haben soll, wurde er zu einer mehrjährigen Haft im Straflager verurteilt. Der Politiker kritisierte die Strafverfahren gegen ihn immer wieder als politisch motiviert – mit dem Ziel, die Opposition in Russland mundtot zu machen.

(SDA)

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