Wegen angeblicher Spionage
U-Haft für US-Reporter Gershkovich erneut verlängert

Die russische Justiz hat die Untersuchungshaft festgenommenen US-Reporter Evan Gershkovich erneut bis Januar verlängert. Ihm wird Spionage vorgeworfen.
Publiziert: 28.11.2023 um 08:26 Uhr
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Aktualisiert: 28.11.2023 um 09:05 Uhr
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Der US-Journalist Evan Gershkovich bleibt länger in U-Haft.
Foto: Telegram

Ein Moskauer Gericht habe auf Antrag des Inlandsgeheimdienstes FSB die Haft für den amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich nun bis Januar verlängert, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria am Dienstag. Nach der Festnahme des Korrespondenten der US-Zeitung «Wall Street Journal» im März war die Untersuchungshaft zuletzt bis Ende August und dann bis Ende November verlängert worden. Das Blatt und Gershkovich weisen die FSB-Anschuldigungen zurück.

Die Termin lief erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wie Medien in Moskau berichteten. Grund seien die «geheimen Dokumente» in dem Fall. Die USA fordern die Freilassung des 31-Jährigen. Als möglich gilt auch, dass es zwischen Moskau und Washington wie in der Vergangenheit zu einem Austausch von Gefangenen kommt. Russland hat so in den USA verurteilte Schwerverbrecher immer wieder freibekommen.

Der Reporter war im März in der Millionenstadt Jekaterinburg im Ural vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Ihm wird zur Last gelegt, geheime Informationen über Russlands Rüstungskomplex für US-Stellen gesammelt zu haben. Das «Wall Street Journal» weist das zurück. Gershkovich sei mit einer offiziellen Akkreditierung seiner Arbeit nachgegangen. Viele US-Medien hatten danach ihre Korrespondenten aus Moskau abgezogen – wegen befürchteter politischer Verfolgung durch den russischen Staat.

Bei einer Verurteilung drohen dem US-Amerikaner mit russischen Wurzeln bis zu 20 Jahre Haft. Der Fall belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau weiter. (SDA)

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