Runde Landebahnen für mehr und leiseren Flugverkehr
Heben wir bald im Kreis ab?

Mehr Starts und Landungen sowie weniger Fluglärm: Niederländische Forscher wollen die Flughäfen revolutionieren. Das Rezept: eine kreisrunde Landebahn!
Publiziert: 21.03.2017 um 21:46 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 22:59 Uhr
Dieses Flugzeug landet im Kreis
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Gibt es bald runde Flughäfen?Dieses Flugzeug landet im Kreis
Guido Felder

Der Niederländer Henk Hesselink hat sich mit einem Team jahrelang darüber den Kopf zerbrochen, wie man Flughäfen effizienter gestalten könnte. Seine Lösung: Landebahnen sollen nicht mehr gerade sein, sondern kreisförmig.

Der kreisrunde Flughafen hätte einen Durchmesser von 3,5 Kilometern.
Foto: BBC

Die leicht nach innen geneigte Landebahn soll in einem Durchmesser von 3,5 Kilometer um das Flughafengebäude herum verlaufen. So wäre sie drei Mal so lang wie eine konventionelle Bahn und könnte das Vierfache an Flugverkehr bewältigen. Gleichzeitig könnten nämlich mehrere Maschinen die Bahn benützen.

Foto: BBC

Zudem würde auch die Gefahr der Seitenwinde entfallen, da man den Flughafen immer aus idealer Richtung anfliegen könnte.

Hesselink vom «Netherlands Aerospace Centre» ist davon überzeugt, dass die Passagiere nicht viel vom Kreisverkehr spüren würden. «Es wird für sie wie ein Kurvenflug in der Luft sein», sagt der Forscher auf «BBC».

Die Passagiere würden von der Kurve kaum etwas merken, behaupten die niederländischen Forscher.
Foto: BBC

Auch die Anwohner würden von der Kreisbahn profitieren. Weil es keine starren Start- und Anflugkorridore mehr gäbe, würde sich durch wechselnde Routen der Lärm besser verteilen.

Wirklich getestet wurden runde Landebahnen bisher noch nicht – abgesehen von militärischen Manövern in den 1960er Jahren.

Beim Flughafen Zürich ist man skeptisch, ob der Kreis-Flughafen funktionieren würde. Mediensprecher Philipp Bircher zu BLICK: «Als Utopie für die Zukunft klingt die Idee durchaus spannend, ist aber für die engen Schweizer Platzverhältnisse ohnehin eher ungeeignet.» 

Für ihre Animation benützten die Forscher eine Maschine der ehemaligen Swissair.
Foto: BBC

Auch die Abfertigung der Flugzeuge sei ein Problem. Bircher: «Wir wären heute technisch mit den verwendeten Landesystemen ohnehin noch weit davon entfernt, dass stetig wechselnde Anflugregimes mit bis zu drei Starts oder Landungen gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen und mit permanent ändernden An- und Abflugrouten umgesetzt werden könnten.»

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