Der Niederländer Henk Hesselink hat sich mit einem Team jahrelang darüber den Kopf zerbrochen, wie man Flughäfen effizienter gestalten könnte. Seine Lösung: Landebahnen sollen nicht mehr gerade sein, sondern kreisförmig.
Die leicht nach innen geneigte Landebahn soll in einem Durchmesser von 3,5 Kilometer um das Flughafengebäude herum verlaufen. So wäre sie drei Mal so lang wie eine konventionelle Bahn und könnte das Vierfache an Flugverkehr bewältigen. Gleichzeitig könnten nämlich mehrere Maschinen die Bahn benützen.
Zudem würde auch die Gefahr der Seitenwinde entfallen, da man den Flughafen immer aus idealer Richtung anfliegen könnte.
Hesselink vom «Netherlands Aerospace Centre» ist davon überzeugt, dass die Passagiere nicht viel vom Kreisverkehr spüren würden. «Es wird für sie wie ein Kurvenflug in der Luft sein», sagt der Forscher auf «BBC».
Auch die Anwohner würden von der Kreisbahn profitieren. Weil es keine starren Start- und Anflugkorridore mehr gäbe, würde sich durch wechselnde Routen der Lärm besser verteilen.
Wirklich getestet wurden runde Landebahnen bisher noch nicht – abgesehen von militärischen Manövern in den 1960er Jahren.
Beim Flughafen Zürich ist man skeptisch, ob der Kreis-Flughafen funktionieren würde. Mediensprecher Philipp Bircher zu BLICK: «Als Utopie für die Zukunft klingt die Idee durchaus spannend, ist aber für die engen Schweizer Platzverhältnisse ohnehin eher ungeeignet.»
Auch die Abfertigung der Flugzeuge sei ein Problem. Bircher: «Wir wären heute technisch mit den verwendeten Landesystemen ohnehin noch weit davon entfernt, dass stetig wechselnde Anflugregimes mit bis zu drei Starts oder Landungen gleichzeitig aus verschiedenen Richtungen und mit permanent ändernden An- und Abflugrouten umgesetzt werden könnten.»