Schock- und Ekelbilder sollen Menschen davon abhalten, sich eine Zigarette anzuzünden. So der Gedanke der EU-Kommission. Deswegen zieren verfaulte Mundräume oder schwarze Lungen die Zigarettenschachteln. Die Botschaft: Wenn du rauchst, dann passiert dir das Gleiche!
«Ich habe unseren Vater gleich erkannt»
Eines dieser Bildchen zeigt einen offensichtlich schwer erkrankten Mann. Seine Augen sind geschlossen, ein Schlauch steckt in seinem Mund.
Drei Brüder aus Rumänien glauben, dieser Mann sei ihr verstorbener Vater. Eine Zustimmung für die Verwendung des Bildes hätten sie niemals gegeben. Der rumänischen Zeitung «Libertatea» sagt der Anwalt der Brüder, dass die Familie klagen werde. Es handelt sich ohne jeden Zweifel um den Vater der Brüder. «Ich habe unseren Vater gleich erkannt. Er trug genau dieses weisse T-Shirt, als er ins Krankenhaus eingeliefert wurde», sagte einer der Brüder ihrem Anwalt.
Deutsche glaubt, dass es ihr Franz ist
Der Mann auf der Zigarettenschachtel wurde schon öfters wiedererkannt. So behauptete eine Frau aus Wien letztes Jahr im Sommer, dass das Foto ihren verstorbenen Mann Franz zeige. Auch hier wurde der Vorwurf laut, das Bild sei ohne Zustimmung verwendet worden. Kurz darauf meldete sich ein Frührentner aus dem Saarland (D) und meinte, unerlaubter Weise fotografiert worden zu sein.
Wer genau der Mann auf der Zigarettenschachtel ist, will die EU-Kommission aber nicht preisgeben. Nur so viel: «Natürlich ist für die Fotos niemand heimlich fotografiert worden», sagt Reinhard Hönighaus, Sprecher der EU-Kommission, der «Bild»-Zeitung. Es bleibt also weiterhin ein Rätsel, wer der Zigarettenschachtel-Mann ist. (jmh)