Rüstungsbericht 2015
Diese 10 Länder geben am meisten fürs Militär aus

Die Welt rüstet wieder auf: Nach jahrelang sinkenden Kosten wird wieder mehr in die Armeen investiert. Grund: Neue Krisen und Terrorismus.
Publiziert: 05.04.2016 um 06:54 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:10 Uhr
Attila Albert

Raketen, Panzer, Maschinengewehre: Die Staaten der Welt geben wieder mehr fürs Militär aus, ergab der Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri. 1,7 Billionen Dollar waren es weltweit. Nach jahrelangem Rückgang waren das wieder ein Prozent mehr – weil sich die internationalen Kräfteverhältnisse zunehmend verschieben.

 Das sind die zehn Länder mit den höchsten Rüstungsausgaben - und wie sie sich in den letzten zehn Jahren entwickelt haben:

  1. USA: 596 Mrd. Dollar (minus 3,9 Prozent)
  2. China: 215 Mrd. Dollar (plus 132 Prozent)
  3. Saudi-Arabien: 87,2 Mrd. Dollar (plus 97 Prozent)
  4. Russland: 66,4 Mrd. Dollar (plus 91 Prozent)
  5. Grossbritannien: 55,5 Mrd. Dollar (minus 7,2 Prozent)
  6. Indien: 51,3 Mrd. Dollar (plus 43 Prozent)
  7. Frankreich: 50,9 Mrd. Dollar (minus 5,9 Prozent)
  8. Japan: 40,9 Mrd. (minus 0,5 Prozent)
  9. Deutschland: 39,4 Mrd. Dollar (plus 2,8 Prozent)
  10. Südkorea: 36,4 Mrd. Dollar (plus 37 Prozent)

Der Ukraine-Konflikt liess die Ausgaben von Russland und der Ukraine, aber auch anliegender Staaten wie Polen und den baltischen Ländern ansteigen, die sich nun ebenfalls bedroht fühlen.

Im Nahen Osten rüstet sich Saudi-Arabien angesichts des zunehmenden Terrorismus, aber auch des Kriegs im nahen Syrien und der dadurch ausgelösten Flüchtlingsbewegung, die die ganze Region destabilisiert.

Auch verschiedene westeuropäische Länder, darunter Deutschland, Frankreich und Grossbritannien, wollen zukünftig mehr fürs Militär ausgeben. Ein Grund hier: Die höhere Gefahr durch islamistische Terroristen.

Die USA haben weiterhin das bei weitem grösste Militärbudget. Präsident Barack Obama (54) hat zwar den Friedensnobelpreis, aber auch unter seiner Führung ging ein Drittel der weltweiten Aufrüstung von den USA aus.

«Die Militärausgaben im Jahr 2015 zeigen gegensätzliche Trends», sagt Sam Perlo-Freeman (46) vom Sipri-Institut. Einige Länder können und wollen mehr ausgeben, andere müssen sparen - vor allem Staaten, die stark vom Öl abhängig sind und wegen der stark sinkenden Ölpreise sparen müssen. Das betrifft beispielsweise Venezuela.

Die Schweiz wird übrigens mit bescheidenen 4,7 Mrd. Dollar Militärkosten (2015) in der Liste geführt. Pro Einwohner geben wir damit zwar mehr als Deutschland aus, liegen aber ungefähr im Bereich der skandinavischen Länder und der Niederlande.

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