Richter verfügt:
Zwei Elternpaare dürfen ihre Buben kastrieren lassen

Es ist eine Entscheidung, die niemand treffen will. Und doch haben Eltern dafür gekämpft: Dass sie ihre Buben kastrieren lassen dürfen. Um ihnen das Leben zu retten.
Publiziert: 16.11.2010 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 14:47 Uhr

Es sind die beiden einzigen Jungen in Australien, die diese Krankheit haben: Russell* und Sean* haben das so genannte Denys-Drash-Syndrom. Diese bösartige Gen-Veränderung führt zu tödlichem Nieren- und Hodenkrebs und zur Deformation der Genitalien.

Die aussichtsreichste Therapie ist die Entfernung der Hoden. Das würde die Jungen für immer zeugungsunfähig machen. Um ihr Leben zu retten, gibt es aber keine Alternative. Die Eltern wünschen daher diese Operation.

Trotzdem wäre das nach bisherigem Recht in Australien problematisch, berichtet der «Sydney Morning Herald». Denn für eine Operation, welche die Sterilisation eines Kindes zur Folge hätte, braucht es nicht nur die Zustimmung der Eltern. Zum Schutz des Kindes vor Missbrauch ist die Zustimmung anderer Instanzen notwendig.

In diesem Fall ist das aber kein Thema. Deswegen hat der Richter beschlossen: Die Eltern wollen mit dieser Operation nur das Beste für ihre Kinder. Sie dürfen den Ärzten grünes Licht für die Opeartion geben. (snx)

*Namen der Redaktion bekannt

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