Müllberge, so weit das Auge reicht. Ein beissender Geruch, der direkt in die Nase steigt. Ein Bild des Grauens bot sich den Rettungskräften in der russischen Stadt St. Petersburg, als sie am Dienstag die Tür zu einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses aufbrachen.
Die Messie-Bleibe gehört einem Senioren-Ehepaar. Wie russische Medien berichten, pflegte die 65-jährige Frau seit Jahren ihren blinden und gelähmten 70-jährigen Mann.
Maden krochen aus der Decke
Nachbarn in der Wohnung unterhalb hatten seit geraumer Zeit den schlechten Geruch wahrgenommen, konnten jedoch die Quelle nicht lokalisieren. Als der Gestank jedoch unerträglich wurde und Maden aus der Decke und den Wänden zu kriechen begannen, alarmierten sie die Polizei.
Die Einsatzkräfte konnten die Wohnung aber zunächst gar nicht betreten. Die Müllberge stapelten sich derart hoch, dass der Abfall direkt in den Gang des Treppenhauses fiel. Allein am ersten Tag wurden 50 Güselsäcke rausgetragen.
Zwei Katzen neben den Leichen gefunden
Erst am Freitag schafften sie es, ins Innere der Zweizimmerwohnung vorzudringen. In einem der Zimmer lag eine Männerleiche. Ob es sich beim Toten um den 70-Jährigen handelt, ist noch unklar. Die Identifikation steht noch aus. Von der 65-Jährigen fehlte zunächst jede Spur.
Am Samstag wurde jedoch die Leiche einer Frau gefunden, schreibt die Zeitung «Izvestia». Die Behörden gehen davon aus, dass es sich dabei um die Ehefrau handelt. Zwei Katzen konnten dagegen lebendig aus der Wohnung gerettet werden. (man)