Schweizer Reiseveranstalter beobachten die Lage im Ferienparadies genau. Doch bisher laufe alles, wie gehabt. Es gibt derzeit auch keinen Grund, die Ferien abzusagen. Auch das Departement für auswärtige Angelegenheiten schätzt die Lage als ruhig ein.
Und wie Blick-Online-Leser aus Thailand melden, geht ihr Leben im südasiatischen Paradies weiter wie bisher:
Dejan Alic arbeitet seit einem halben Jahr in Bangkok: «Vom Putsch habe ich bis heute Morgen nichts gewusst. Verwandte schrieben mir, die Revolution habe begonnen. Und ich stand da und hatte von nichts eine Ahnung. Doch die Situation hier ist, als wäre gar nichts geschehen. Die Lage im April nach den Wahlen für einen neuen Premierminister war hysterischer.»
Stephan Scheidegger lebt und arbeitet seit 19 Jahren in Krabi. Er hat auch den letzten Putsch vor 15 Jahren miterlebt, der «weit unangenehmer war», wie er schreibt. «Beim jetzigen Putsch spürt man hier im Süden, dass die ganze Bevölkerung geschlossen dahinter steht, daher ist auch keine Panik entstanden. Ich fühle mich sicher und habe nie das Gefühl, in Gefahr zu sein.»
«Natürlich wimmelt es am Flughafen von Militär und Polizei, aber alle sind freundlich und niemand wird irgendwie behindert», erzählt Theddy Christen aus Phuket. «Aber sonst merken wir nichts. Ausser, dass ich beim Geldautomaten nur eine Transaktion machen konnte, dann war Schluss. Ich dachte, hole dir Geld, denn man weiss nie, wenn es schlimmer kommen sollte, könnten plötzlich die Konten gesperrt werden.»
Marco Seiler meldet sich aus Bangkok: «Ich lebe seit vier Jahren hier und wohne im Herzen der Stadt, in der Sukhumvit Road. Die politische Krise dauert schon seit April 2005 und der Coup gestern Nacht verlief fast unbemerkt. Die Panzer sind nur an wenigen Stellen beim Regierungsviertel positioniert und das Leben in den Touristenvierteln geht normal weiter. Es gibt keinen Grund, nicht hierhin zu reisen.»
Beat Schwager lebt in Phuket und hat heute Morgen nur zufällig vom Putsch erfahren. «Ich war sehr überrascht, da ich nichts bemerkt hatte. Aber Phuket ist eben sehr weit weg von Bangkok. Ich war bereits hier als wir vor 14 Jahren einen blutigen Putsch hatten. Ich bin überzeugt, dass dieser Staatsstreich friedlich gelöst wird und das Leben schon bald wieder seinen normalen Lauf hat. Ich fühle mich nicht bedroht und es würde mir nicht im Traum einfallen, dieses wunderschöne Land zu verlassen.»
Alexandra Wegman Riedi und Mario Riedi sind derzeit in Thailand unterwegs: «Hier im Norden haben wir überhaupt nichts vom Putsch mitgekommen. Wir haben davon auf Blick Online gelesen, als wir das Neuste über den Unfall im Viamala-Tunnel lesen wollten. Auch im lokalen Reisebüro, wo wir gestern Flüge buchten, hat man uns nichts davon gesagt. Dementsprechend fühlen wir uns auch nicht bedroht.»
«Seit dem Ende der Amtszeit des volksnahen demokratischen Ministerpräsidenten Chuan Leekpai hat sich das politische Klima konstant verschlechtert und Vetternwirtschaft und Korruption waren an der Tagesordnung. So negativ auch dieser Militärputsch nach aussen wirken mag, so muss ich doch als überzeugter Demokrat eingestehen, dass ich die Hoffnung habe, dass durch diese Massnahme das Land wieder zu geordneten Verhältnissen zurückfinden kann», schreibt Jakob Gyr aus Ban Pong.
An der Aussenpolitik des Landes und internationalen Vereinbarungen werde sich trotz des Putschs nichts ändern.
König Bhumipol forderte die Bevölkerung auf, friedlich zu bleiben. Die Beamten «sollten von jetzt an auf die Anweisung von General Sondhi hören».
Der abgesetzte Ministerpräsident Thaksin Shinawatra befand sich unterdessen auf dem Weg nach London, wo seine Tochter studiert und er eine Wohnung besitzt.
An der Aussenpolitik des Landes und internationalen Vereinbarungen werde sich trotz des Putschs nichts ändern.
König Bhumipol forderte die Bevölkerung auf, friedlich zu bleiben. Die Beamten «sollten von jetzt an auf die Anweisung von General Sondhi hören».
Der abgesetzte Ministerpräsident Thaksin Shinawatra befand sich unterdessen auf dem Weg nach London, wo seine Tochter studiert und er eine Wohnung besitzt.