Psychoanalytiker Olaf Knellessen würde Kim Jong Un mit Anerkennung zur Vernunft bringen
«Sagen wir ihm doch: ‹Kim, hast du geile Raketen!›»

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un ist nicht zu bremsen. Mit seinen Provokationen wird ein Krieg immer wahrscheinlicher. Nun sagt der Zürcher Psychoanalytiker Olaf Knellessen, wie man ihn zur Vernunft bringen könnte: Mit Anerkennung!
Publiziert: 31.08.2017 um 17:57 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:52 Uhr
1/7
Mann, hat der geile Raketen! – Warum Kim Jong Un nicht einmal loben?
Foto: AP
Guido Felder
Psychoanalytiker Olaf Knellessen.
Foto: ZVG

Kim Jong Un schiesst wie ein Wilder mit Raketen um sich. Seine Provokationen werden immer heftiger: Am Dienstag feuerte er ein Geschoss über Japan hinweg ins offene Meer. Olaf Knellessen (66), Dozent am Psychoanalytischen Seminar Zürich, erklärt: «Mit jeder neuen Aktion sagt uns Kim Jong Un: Ich lasse mich weder bestimmen noch unterkriegen!»

Kim komme ihm vor wie der Comic-Held Asterix. Knellessen: «Der hat sein gallisches Dorf in der Bretagne mit übermenschlichen Kräften trotzig gegen die Römer verteidigt und den Angreifern eins auf die Rübe gehauen.»

Buben pinkeln, Kim feuert Raketen

Kims aggressives Verhalten müsse auch in Zusammenhang mit der Bedrohung von aussen gebracht werden. «Kim Jong Un provoziert nicht alleine, es gibt einen ebenfalls aggressiven Gegenspieler», sagt Knellessen.

Wenn der Diktator nun mit seinen Waffen spiele, sei das nichts anderes als eine Demonstration seiner Potenz. Knellessen: «Wir haben ja auch als Buben im hohen Bogen um die Wette gepinkelt: Wer kann höher und weiter? Nur macht es Kim eben mit Raketen.»

Knellessen attestiert Kim Cleverness. «Er macht seine Sache nicht ungeschickt. Es gelingt ihm, sein Volk hinter sich zu vereinen, indem er es zu einem Teil seiner Potenz macht.»

Druck auf Kim abbauen

Wenn Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump (71) weiter aufeinander losgehen, könnte der Konflikt zu einem Krieg ausarten. Knellessen sagt, wie Kim Jong Un zu stoppen wäre. «Man darf den Druck gegen ihn nicht noch steigern, sondern muss ihm eher auch Anerkennung zollen, ihn auch als gleichwertig nehmen und behandeln.» Es sei kontraproduktiv, einen in Bedrängnis stehenden Menschen ständig weiter in die Notwendigkeit hineinzustossen, sich beweisen zu müssen.

Knellessen schlägt konkret vor: «Sagen wir Kim doch, wie cool er ist und was für geile Raketen er herstellen kann. Bei Asterix tun wir das ja auch!»

Die «No-Fly-Zonen» der Swiss

Aus Sicherheitsgründen hat die Swiss als Teil der Lufthansa Gruppe diverse Länder und Regionen auf der Welt zu sogenannten «No-Fly-Zonen» erklärt. Diese Zonen werden von den Maschinen der Airline umflogen. Dazu gehören neben dem Luftraum über Nordkorea folgende Gebiete:

Libyen, die Sinai-Halbinsel, Ost-Ukraine, Krim, Irak, Somalia, Süd-Sudan, Syrien und Jemen.

Aus Sicherheitsgründen hat die Swiss als Teil der Lufthansa Gruppe diverse Länder und Regionen auf der Welt zu sogenannten «No-Fly-Zonen» erklärt. Diese Zonen werden von den Maschinen der Airline umflogen. Dazu gehören neben dem Luftraum über Nordkorea folgende Gebiete:

Libyen, die Sinai-Halbinsel, Ost-Ukraine, Krim, Irak, Somalia, Süd-Sudan, Syrien und Jemen.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?