«Es war sehr bewegend»
Barbara (43) aus der Nähe von Nürnberg konnte sich nach insgesamt sechs Stunden Wartezeit am offenen Sarg von Papst Franziskus verabschieden. «Ich bin seit ungefähr viertel nach Sechs hier», sagt sie. Die Stunden seien aber schnell vergangen.
Eigentlich war sie für eine Papstaudienz nach Rom gekommen. «Als wir am Montag hergeflogen sind, haben wir es erst im Laufe des Tages erfahren, dass er verstorben ist», erklärt Barbara. Jetzt konnte sie sich persönlich vom Papst verabschieden. «Es war sehr bewegend und ich werde es nie vergessen», so Barbara.
Er hat sich bereits vom Papst verabschiedet
Thomas Natcher (32) ist aus Los Angeles angereist, um die Beerdigung von Papst Franziskus mitzuerleben. Der Amerikaner war auch bei der Prozession in den Petersdom hautnah mit dabei und war einer der Ersten, der sich am offenen Sarg von Papst Franziskus verabschieden konnte.
«Es ist wirklich traurig. Ich sah ihn wie einen Grossvater. Aber ich bin auch glücklich, weil er nicht mehr leidet und Ostern gemeinsam mit Gott feiert», so Natcher. Er fühle einen tiefen Stich im Herzen, sei aber auch dankbar, im Vatikan sein zu dürfen.
Lange Warteschlangen auf dem Petersplatz
Blick ist vor Ort auf dem Petersplatz in Rom. Der Andrang ist riesig. Eine lange Warteschlange hat sich gebildet. Seit Stunden warten die Menschen in der prallen Sonne. Es ist heiss und eng. Einige Menschen campieren mit Schirm und Hocker auf dem Platz. Sie wollen dem Papst die letzte Ehre erweisen. Der Eingang wurde inzwischen geschlossen. Die Menschen werden nur noch gestaffelt eingelassen, wie eine Sicherheitsperson gegenüber Blick erklärt. Ein Vater und sein Sohn aus der Romandie haben unterdessen nach 2,5 Stunden des Wartens aufgegeben. Sie wollen es am Abend noch einmal versuchen.
«Es war der tiefgründigste Moment»
Einer, der dem Trauerzug angehörte, ist Kardinal Thomas Christopher Collins (78). «Es war der tiefgründigste Moment», zitiert «Guardian» den früheren Erzbischof von Toronto. «Aber von den einfachen Gebeten bis zum Weihrauch war es nicht anders als eine Beerdigung, die jeder andere Getaufte gehabt hätte.»
Der Vatikan ist proppenvoll
Viele Menschen haben ihr Ticket für den Vatikan-Besuch bereits vor Wochen gekauft und sind gerade im Urlaub, wie unsere Blick-Reporterin vor Ort berichtet. Doch sind auch wahnsinnig viele Gläubige extra angereist, um sich persönlich von Papst Franziskus zu verabschieden. Rom erwartet zur Beerdigung von Papst Franziskus hunderttausende Besucher.
«Wir sind sehr traurig»
Jugendliche aus Ingolstadt sind am Sonntag nach Rom gereist, um den Vatikan zu besuchen und bei einer Audienz von Papst Franziskus dabei zu sein. Doch nun ist alles anders. «Wir sind sehr traurig, dass er gestorben ist», so Elias (14).
Auch sein Kumpel Theodor (14) ist untröstlich über den Verlust. Trotzdem verspürt er auch Dankbarkeit dafür, dass sich Papst Franziskus zeit seines Lebens für die Armen und Benachteiligten eingesetzt hatte. Morgen wollen die Knaben dem Pontifex im Petersdom die letzte Ehre erweisen.
Zeremonie ist beendet
Mit der Ankunft des Sarges von Papst Franziskus im Petersdom und dem Abschluss des Wortgottesdienstes ist die Prozession abgeschlossen.
Die Versammelten verlassen nun die Basilika, nachdem sie am Pontifex vorbeigegangen sind.
Öffentliche Besichtigungen des Papstsarges beginnen um etwa 11 Uhr.
Liturgie hat begonnen
Kardinal Kevin Farrell liest Abschnitte aus der Bibel vor. Auch das Vaterunser wird auf Latein gesungen. Zum Abschluss des Prozesses singt ein Chor weitere Lieder.
Chinesin reist für Papst Beerdigung aus Shanghai an
Wicky Van (28) ist sofort in einen Flieger nach Rom gestiegen, als sie vom Tod von Papst Franziskus erfahren hat. Die Chinesin ist hier, um sich persönlich vom Pontifex zu verabschieden. «Wir sind gestern von Shanghai nach Rom geflogen», erklärt sie. Auch die grossen Menschenmengen schrecken sie nicht ab. «Wir sind bereit für die langen Warteschlangen am Petersdom», so Wicky.
Auf die Nachfolge von Papst Franziskus ist sie besonders gespannt. Die Chinesin hat zwar keinen Favoriten, wünscht sich aber «einen guten Papst für die Zukunft».
Sarg erreicht den Petersdom
Der Leichnam von Papst Franziskus und die Prozession haben soeben den Petersdom erreicht.
Die Welt trauert um Papst Franziskus. Der Pontifex ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Bis Freitag haben Menschen nun die Möglichkeit, Franziskus in der wichtigsten Basilika des Vatikans, dem Petersdom, noch einmal zu sehen – und Abschied zu nehmen. Danach wird der Sarg verschlossen.
Am Samstag steht die Trauerfeier auf dem Petersplatz an. Viele internationale Spitzenpolitiker wie US-Präsident Donald Trump, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski, UN-Generalsekretär António Guterres und der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz haben ihr Kommen angekündigt. Im Anschluss steht die Beisetzung des Papstes in der Basilika Santa Maria Maggiore ausserhalb des Vatikans an.
Kleine Prozession
Zuvor wollen Zehntausende Menschen Franziskus im Petersdom die letzte Ehre erweisen. Dazu wird der Sarg um neun Uhr von der Kapelle in der Residenz Santa Marta in einer kleinen Prozession in den Petersdom gebracht. Dort folgt dann zunächst ein Gottesdienst – um elf Uhr öffnen die Türen für die Gläubigen.
Der gebürtige Argentinier wird, anders als etwa der emeritierte Papst Benedikt XVI. im Januar 2023, nicht auf einem Katafalk, einer hohen Bahre, zu sehen sein, sondern in einem einfachen Holzsarg. Ausserdem wird neben dem Sarg nicht der päpstliche Bischofsstab als Herrschaftssymbol liegen.
Herausforderung für Sicherheitsbehörden
Bislang konnten nur wenige Menschen – darunter Kurienmitglieder, Kardinäle und am Dienstagabend auch Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella – persönlich von Franziskus im Gästehaus Santa Marta Abschied nehmen.
Die Stadt Rom und Italiens Ordnungs- sowie Sicherheitsbehörden stehen angesichts des erwarteten Ansturms von Gläubigen und den vielen Staatsgästen vor einer logistischen Mammutaufgabe. Wegen des Heiligen Jahres 2025 ist Rom in der Osterwoche noch voller als sonst. Nach Schätzungen halten sich etwa eine Million Touristen und Touristinnen in der italienischen Hauptstadt auf.
Zwei Kardinäle sagten Nachfolge ab
Nach den Trauerfeiern rückt das Konklave in den Fokus, das Anfang Mai beginnen dürfte. Eigentlich sind 135 Kardinäle unter 80 Jahren zur Wahl des neuen Papstes berechtigt. Allerdings sagten zwei Kardinäle – der emeritierte Erzbischof von Valencia, Antonio Cañizares (79), und der emeritierte Erzbischof von Sarajevo, Vinko Puljic (79) – aus gesundheitlichen Gründen bereits ab.
Die Wahlgänge sind geheim. Das Konklave kann nach wenigen Stunden vorbei sein, aber auch Tage dauern. Ein Zeitlimit gibt es nicht. Zur Wahl benötigt der neue Pontifex eine Zweidrittelmehrheit. Wenn er gewählt ist, steigt aus einem Schornstein weisser Rauch auf. Bis dahin ist der Rauch schwarz.