Unter Tränen zeigte ein 23-jähriger Student vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten seine Trauer: Er hatte einen Unfall verursacht, bei dem ein vierjähriger Bub so schwer verletzt wurde, dass er später an seinen Kopfverletzungen starb.
Der Unfall geschah im Oktober 2017: Der Mann, der nun vor Gericht stand, war verbotenerweise auf der Busspur rechts an einem Stau vorbeigefahren und dies auch noch zu schnell: Mit 74 km/h brauste er an der Kolonne vorbei. Bei einer Mittelinsel stand eine Mutter mit ihrem Kind, die Fussgängerampel stand auf Rot. Plötzlich rannte der vierjährige Bub aber los und wurde vom Auto mit dem linken Seitenspiegel erfasst.
Jetzt sprach das Gericht den Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung schuldig, brummte ihm aber nur eine Geldstrafe von 200 Euro auf. Er hätte den Unfall verhindern können, wenn er nicht so schnell gefahren wäre, sagten die Richter. Die Geldstrafe orientiert sich am Einkommen des Verurteilten.
Es liege auch ein Fehlverhalten der Mutter vor, die mit ihrem Sohn vom Einkauf kam, hiess es im Urteil, wie «Spiegel Online» berichtete. (neo)