Proteste in Indien
Uber-Fahrer soll Frau vergewaltigt haben

Eine Frau hat in Neu Delhi einen Uber-Fahrer angezeigt. Er soll sie am Freitag im Taxi vergewaltigt und geschlagen haben.
Publiziert: 07.12.2014 um 18:31 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:44 Uhr
Vor dem Hauptgebäude der Polizei in Neu Delhi demonstrieren Menschen heute gegen den Taxidienst Uber.
Foto: Keystone

Die indische Polizei hat heute einen Fahrer des Online-Taxidienstes Uber festgenommen. Der Mann (32) wird beschuldigt, am Freitagabend in Neu Delhi eine Frau missbraucht zu haben.

Die 26-Jährige behauptet laut «CNN», auf der Heimfahrt von einem Nachtessen bei Freunden im Taxi eingeschlafen zu sein. Als sie aufgewacht sei, habe der Fahrer das Auto auf einem verlassenen Strassenabschnitt parkiert. Er habe gedroht, sie mit einer Eisenstange zu schlagen, sollte sie Widerstand leisten. Dann vergewaltigte er sie.

Anschliessend chauffierte er sie zu ihrer Wohnung und warnte sie davor, zur Polizei zu gehen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ist es der Frau eigenen Angaben zufolge allerdings gelungen, die Kenn-Nummer des Fahrers zu notieren und ein Foto des Autos zu machen.

Kurz darauf alarmierte die Frau die Polizei. Medizinische Untersuchungen ergaben, dass sie tatsächlich vergewaltigt worden ist. Bereits morgen soll der mutmassliche Täter vor Gericht erscheinen.

Uber im Visier der Justiz

«Reuters» zufolge soll aber nicht nur der Fahrer selbst bestraft werden. Man wolle gegen Uber juristisch vorgehen, liess die Polizei verlauten. Unter anderem weil das Unternehmen den Mann – wie alle anderen Fahrer – nicht auf Vorstrafen überprüft habe und weil das Auto nicht mit einem GPS ausgerüstet gewesen sei.

Uber bezeichnete die Tat in einem Statement als «abscheuliches Verbrechen» und versprach volle Kooperation mit den Behörden. Nichtsdestotrotz löste der Fall riesigen Protest im Land aus – im Netz und auf den Strassen. Vor dem Polizeigebäude in Neu Delhi demonstrierten aufgebrachte Bürger gegen Uber und forderten die Polizei auf, zu handeln.

Denn das Schicksal der jungen Frau ist bei Weitem kein Einzelfall. Neu Delhi trägt auch den Übernamen «Vergewaltigungs-Hauptstadt». Vor knapp zwei Jahren wurde eine 23-jährige Frau bei einer Massenvergewaltigung in einem Bus so schwer misshandelt, dass sie an ihren inneren Verletzungen starb. (lha)

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