Wenige Tage vor der französischen Präsidentschaftswahl hat der links-liberale Kandidat Emmanuel Macron seine Favoritenrolle in einer hitzigen Redeschlacht gegen seine rechtsradikale Rivalin Marine Le Pen untermauert.
Nach Meinung der Zuschauer entschied der unabhängige Kandidat das von Millionen Wählern verfolgte letzte TV-Duell am Mittwochabend für sich. Vor der Stichwahl am Sonntag warfen sich beide vor, den Franzosen weder in der Wirtschafts- noch in der Sicherheitspolitik Lösungen anzubieten. Le Pen nannte Macron einen «hämischen», der für «wilde Globalisierung» stehe. Macron konterte, Le Pen spalte das Land und gehe damit radikalen Islamisten auf den Leim.
Le Pen hatte angekündigt, das Land aus der Euro-Zone führen zu wollen. In der Debatte sagte sie, der Euro sei «die Währung der Banker und nicht des Volkes». Macron nannte sie eine «Hohepriesterin der Angst». Ein Austritt aus dem Euro würde fatale Folgen haben.
Wegen der hohen Zahl noch unentschlossener Wähler galt das TV-Duell als mitentscheidend für den Wahlausgang. Nach einer Umfrage des Instituts Elabe fanden 63 Prozent der Befragten Macron in der Fernsehdiskussion überzeugender als Le Pen. Auch in den Wahlumfragen lag er zuletzt mit etwa 60 Prozent vorn.