Wenn die Feuerwehr in der Nacht mit heulenden Sirenen durch den Big Apple rast, erhebt sich über der Stadt ein schauriges Echo: Es sind die Stadt-Kojoten, die sich vom Lärm herausgefordert fühlen und bei den Bewohnern im Norden der City für ein mulmiges Gefühl sorgen.
Denn obwohl einzelne der scheuen Prärie-Raubtiere schon seit den 70er-Jahren herumstreuen, scheinen sie sich nun in den Parks der Stadt sesshaft gemacht zu haben, wie «Spiegel Online» berichtet. Mindestens drei Familien mit je sechs Tieren seien unterwegs, sagt Stadtpark-Aufseherin Adeleida Duran. Sie versucht die Bevölkerung im Stadtteil Bronx für das Zusammenleben mit den Wildtieren zu sensibilisieren.
Die Kojoten halten sich aber nicht an Quartiergrenzen: Duran fing schon eines der Tiere in Manhattan ein und brachte es in die Bronx zurück. Die Überlebenschancen der Raubtiere sind laut Forschern in städtischen Gebieten übrigens fast doppelt so hoch wie auf dem Land: weil sie hier nicht gejagt werden. Die einzigen Feinde sind die Autos.
Und zu fressen gibts mehr als genug: Die Kojoten ernähren sich zu mehr als 40 Prozent von kleinen Nagern. Aber auch Hasen, Früchte, überfahrenes Wild und Haustiere stehen auf dem Speiseplan. Die Allesfresser passen mit ihrer Zähigkeit bestens zu den menschlichen New Yorkern. (bih)