Darum gehts
- Giftige Portugiesische Galeere an Menorcas Küste angespült, Stich kann tödlich sein
- Staatsqualle besteht aus Hunderten spezialisierter Polypen, bewegt sich passiv fort
- Tentakel bis zu 50 Meter lang, Nesselzellen verursachen heftige Schmerzen
Wer in den Sommerferien nach Abkühlung sucht, den zieht es gern ans Meer. Doch im kühlen Nass verbirgt sich so manches Risiko. Eine der gefährlichsten Quallenarten, die Portugiesische Galeere, wurde kürzlich an der Küste Menorcas angespült.
Normalerweise fühlt sich die Portugiesische Galeere auf dem offenen Atlantik wohl. Wie sie also nun ins Mittelmeer gelangt ist, bleibt unklar. Blick erklärt, was du über die giftige Qualle wissen musst.
Wo kommt die Portugiesische Galeere vor?
Vor allem in den warmen Gewässern des Atlantischen und des Pazifischen Ozeans liegt das Verbreitungsgebiet der Portugiesischen Galeere. Auch vor den Kanaren und vor Portugal finden sich die Quallen. Wind, Wetter und Strömungsveränderungen können dazu führen, dass Exemplare auch in andere Regionen wie das Mittelmeer getrieben werden.
Wie erkenne ich die Qualle?
Optisch ist die Portugiesische Galeere auffällig. Sie besitzt eine ballonartige Oberfläche, die in leuchtenden Blau-, Violett- und Rosatönen schillert. Nach oben hin formt sich eine sackförmige Gasblase am Körper der Qualle zu einer Art «Segel». Die Tentakel sind etwa 10 bis 30 Meter, gelegentlich sogar 50 Meter lang.
Was ist das Besondere an der Portugiesischen Galeere?
Die Portugiesische Galeere wird zu den Staatsquallen gezählt. Sie ist damit keine einzelne Qualle, sondern ein zusammengesetzter Organismus. Staatsquallen bestehen aus Hunderten bis Tausenden einzelner Polypen. Diese schliessen sich zu einer Kolonie zusammen und übernehmen jeweils verschiedene Aufgaben wie den Beutefang, die Verdauung oder das Ausbilden neuer Tentakel. Die Portugiesische Galeere bewegt sich passiv fort. Dank der über die Wasseroberfläche herausragenden Gasblase kann sie mittels Wind und Strömung «segeln», während die Fangfäden unter Wasser hinterhergezogen werden, um Fische oder Krebstiere zu erbeuten.
Wie giftig ist die Portugiesische Galeere?
Die Fangarme der Qualle verfügen über Tausende von Nesselzellen, die ein starkes Nesselgift enthalten. Besonders fies: Die Nesselzellen besitzen eine harpunenartige Spitze, die bei Kontaktreizen blitzschnell herausschiesst und sich wie ein Widerhaken einbohrt. Auch abgelöste Tentakel sondern bei Berührung ihr Gift ab. Bei Menschen löst das Gift der Portugiesischen Galeere heftige Schmerzen aus, die stundenlang anhalten können. Bei Kontakt mit den Tentakeln bilden sich perlschnurartige Hautausschläge aus. Übelkeit, Muskelkrämpfe, Atembeschwerden und Kreislaufsymptome sind weitere Folgen. Dabei kann es auch zu allergischen Schockreaktionen und selten zu Todesfällen kommen.
Was kann ich bei einem Stich tun?
Wer gestochen wurde, sollte unverzüglich an der Haut haftende Tentakeln entfernen. Am besten durch Abspülen mit Meerwasser. Achtung: Bloss nicht zu Süsswasser greifen, da dieses die Nesselzellen zum Platzen bringt und noch mehr Gift freisetzt. Auch auf Reiben sollte deshalb verzichtet werden. Um die Schmerzen zu stillen, hilft es, die betroffenen Stellen trocken zu kühlen. Über den Einsatz von Speiseessig zur Neutralisation besteht eine uneinheitliche Experten-Empfehlung. Daher besser erst an einer kleinen Probestelle auftragen, um die Rötungen und den Brennreiz nicht zu verstärken. Bei sehr starken Schmerzen und allergischen Reaktionen gilt es, einen Arzt aufzusuchen.