Navigations-Apps sind nützlich, wenn man in einer Gegend herumfährt, die man nicht kennt. Das wissen Touristen. Die italienische Insel Sardinien hat nun aber Autofahrerinnen und Autofahrer davor gewarnt, sich blind auf Google Maps zu verlassen. Im Ort Baunei gibts seit geraumer Zeit sogar Schilder am Strassenrand dafür.
Grund für diese ungewöhnliche Warnung: Die Polizei musste in den letzten Jahren über 140 Mal ortsfremde Autofahrer retten, die sich verfahren hatten. Die Touristen seien auf der Suche nach versteckten Stränden gewesen, wird berichtet.
Stadt muss für Touristen-Rettung zahlen
Bauneis Bürgermeister Salvatore Corrias sagte dem TV-Sender CNN, dass die Bergung eines Porsches das Fass zum Überlaufen gebracht hat. «Zu viele Autos bleiben auf ungeeigneten Wegen stecken – sogar die Offroader», erklärt Corrias. «Alles nur, weil sie Google Maps folgten und die App sie in die Irre führte.» Bezahlen muss den Rettungseinsatz dann jeweils die Gemeinde.
Grund für die Probleme sind fehlerhafte Kartendaten bei Google Maps. Eine BLICK-Leserin erinnert sich an eine ähnliche Situation: «Ich war vor genau zwei Jahren dort. Google Maps zeigte an, dass man quasi direkt bis an die Strände fahren könne.»
Bürgermeister Corrias rät Touristen, sich auf die guten alten Karten zu verlassen. «Oder noch besser: Benutzen Sie einen unserer lokalen Expertenführer. Keiner von denen würde jemals einen Besucher gefährden.» Google Maps teilte CNN in einem Statement mit, dass man das Problem kenne und nun untersuchen werde, wie man die Fahrer «vor unwegsamen Gelände» warnen könne. (pma)