Seit Jahrzehnten gilt er als der Tessiner Polizistenschreck. Ein Leben lang hat Milko F.* (53) gestohlen, geraubt und getötet. Über 20 Jahre seines Lebens verbrachte er im Knast. Seine Verbrecherkarriere begann er mit einem Mord: 1990 erschiesst Milko F. in Porto Ceresio an der Schweizer Grenze den Carabiniere Roberto Ticli (†24). Jetzt wurde der Mann aus Stabio TI zusammen mit einem italienischen Komplizen (64) gefasst.
Die italienische Polizei umzingelte am Mittwoch vor einer Woche in Clivio bei Varese (I) einen SUV mit Schweizer Kennzeichen. Am Steuer sitzt Milko F., daneben sein Kumpel (65) aus Como (I). Sie haben am 21. Juli 2017 den Shop einer Tankstelle in Stabio TI mit gezogener Waffe überfallen. Seitdem waren Schweizer und italienische Fahnder den Knackis auf den Fersen.
Milko F. lebte zuletzt in Zürich
Milko F. streitet alles ab. Doch die DNA nagelt ihn fest. Jetzt sitzt er in Varese in Untersuchungshaft und wartet auf die Auslieferung in die Schweiz. Sein letzter Wohnsitz sei Zürich gewesen, meldet die Tessiner Kantonspolizei.
In der Schweiz kennt man den Super-Ganoven von unzähligen Raubüberfällen. Der spektakulärste macht 2004 Schlagzeilen. Es ist der 13. Februar. Milko und sein Bruder Edy F. stehlen einen Bagger und versuchen damit einen Geldautomaten aus der Coop-Filiale von Sant'Antonino TI zu reissen. Da taucht eine Polizeistreife auf. Die Brüder werden verhaftet und wandern für fünf und sechs Jahre in den Knast. Dort steckt der Super-Ganove Milko F. gleich seine Zelle in Brand.
* Name der Redaktion bekannt