Eigentlich wollte die Polizei in Bremerhaven einem Journalisten bloss die neue Dienstwaffe vorführen. Beim Recherchetermin heute Morgen in der Polizeipressestelle waren zwei Polizisten und ein Journalist der Nordsee Zeitung anwesend. Letzterer wollte eine mehrteilige Serie über die Ausstattung der Polizei verfassen. Insbesondere ging es um den Wechsel von einer alten zu einer neuen Dienstwaffe.
Im Verlaufe des Interviews löste sich um 10.22 Uhr ein Schuss. Das Projektil traf den Redakteur am Oberschenkel. Es war ein glatter Durchschuss.
Der Schuss habe sich unbeabsichtigt aus der Dienstpistole eines Beamten gelöst, wie die Polizei mitteilte. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Zeitung teilte auf Facebook mit, dass es ihrem Teammitglied «nach ersten Erkenntnissen den Umständen entsprechend gut» gehe.
Die Polizei klärt nun ab, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Ermittelt wird wegen fahrlässiger Körperverletzung. Wieso die Waffe geladen war, ist Teil der dienstlichen Untersuchung.
Polizei-Chef Harry Götze gab am Nachmittag eine Pressekonferenz. «Der Journalist schwebte nicht in Lebensgefahr. Aber Besuche kann er derzeit noch nicht empfangen, da er noch in Behandlung ist.»
Am Unfallort seien Spuren gesichert und Tatort-Fotos erstellt worden. Auch die Waffe, eine «Sig Sauer P6 9mm», wurde sichergestellt. «Das Ganze ist nicht allzu schön. Das ist nicht nur ein bedauerlicher Zwischenfall, so etwas darf eigentlich gar nicht passieren.» (ct)