Die Polizei hat im südfranzösischen Marseille einen Messerangreifer in einer Einkaufsstrasse erschossen, der zuvor fünf Menschen verletzt haben soll. Medienberichte sprachen zuvor von mindestens zwei Toten. Der Mann tauchte zunächst in einem Hotel auf, wo er herausgeworfen worden war, weil er sein Zimmer nicht mehr bezahlte, sagte Staatsanwalt Nicolas Bessonne. Erst habe er auf den neuen Mieter des Zimmers und dann auf den Inhaber des Hotels und dessen Sohn eingestochen.
Danach habe er in einem nahe gelegenen Schnellimbiss versucht, weitere Menschen mit einem Messer anzugreifen, sei aber von der Kundschaft verjagt worden. In der Fussgängerstrasse habe er dann zwei Menschen durch Schläge mit einem Stock im Gesicht verletzt, so der Staatsanwalt. Eintreffende Polizisten forderten ihn auf, seine Waffen - zwei Messer und einen Schlagstock - niederzulegen, was der Mann aber nicht tat.
Der französische Innenminister Bruno Retailleau (64) wird am späteren Abend am Tatort erwartet. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Beamten seien rasch zur Stelle gewesen. Sie hätten zunächst versucht, den Mann festzunehmen, als dieser einen Polizisten attackierte. Einem weiteren Augenzeugen zufolge war er mit zwei grossen Messern bewaffnet.
Marseille ist die zweitgrösste und zugleich eine der ärmsten Städte Frankreichs. Mit dem Drogenhandel im Zusammenhang stehende Gewalt ist verbreitet.