Britischer Konservativer vom Amt suspendiert
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Grob zu Greenpeace-Aktivistin:Britischer Konservativer vom Amt suspendiert

Politiker nach Schockvideo suspendiert
Hier attackiert der britische Abgeordnete eine Klima-Aktivistin

Bei einem Bankett seiner Partei zeigte sich der britische Politiker Mark Field alles andere als von seiner besten Seite: Er packte eine friedliche Greenpeace-Aktivistin brutal am Nacken, zerrte sie durch den Raum zum Ausgang. Nun wurde er suspendiert.
Publiziert: 21.06.2019 um 18:53 Uhr
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Häsli-Züchterin Janet Barker aus Wales wollte am Partei-Bankett fürs Klima protestieren, als sie angegriffen wurde.
Foto: Facebook

Rabiate Szenen spielen sich am Donnerstagabend an einem Bankett der britischen konservativen Partei ab. Während der Rede des britischen Finanzministers drängt sich im hinteren Teil des Saals eine junge Aktivistin im ärmellosen, roten Kleid und mit einer «Klimanotstand»-Schärpe an den Anzugträgern an ihren Tischen vorbei. Bis plötzlich der Abgeordnete Mark Field (54) aufspringt, die Frau packt und sie gegen eine Säule drückt.

Erschrocken versucht die Aktivistin zunächst, sich aus den Klauen des Politikers zu befreien. Dann senkt sie den Kopf, kneift die Augen zu. In diesem Moment packt Field sie mit einer Hand am Nacken, führt sie Richtung Ausgang, lockert den Nackengriff erst, als die beiden vor der Tür angekommen sind. Die Parteikollegen applaudieren.

Aktivistin lebt auf Häschen-Farm

Die Aufnahmen des Vorfalls schlagen derzeit in Grossbritannien hohe Wellen. Im Netz hagelte es zunächst Hass-Kommentare gegen Field. Nun hat die britische Polizei sogar eine Untersuchung wegen Missbrauchs eingeleitet. Für die Dauer der Ermittlungen wurde Field suspendiert. Ab sofort.

Die Aktivistin erholt sich unterdessen zuhause. Wie «Daily Mail» berichtet, handelt es sich um Janet Barker (38), Mitglied der Organisation Greenpeace. Sie lebt mit ihrem Ehemann und 31 Hasen auf einer Farm in Wales.

Field: «Angst um Sicherheit der Kollegen»

Das Paar preist auf ihrer Website ihren grünen Lebensstil an: Ihr Haus werde allein durch erneuerbare Energien betrieben, Heu für die Hasen und Gemüse ernten sie selbst. Zu Barkers aktuellem Zustand sagt ihr Ehemann: «Es geht ihr gut. Sie stürzt die Regierung, ein Konservativer nach dem anderen.»

Mark Field hat sich nach der Hass-Welle im Netz kleinlaut bei der Aktivistin entschuldigt. In einem Statement erklärt er, er habe einfach um die Sicherheit seiner Parteilkollegen gefürchtet, als die unbewaffnete Aktivistin sich durch den Raum drängelte. Seine Reaktion sei «instinktiv» gewesen.

Greenpeace zeigte sich ebenfalls empört und betonte, die Demonstrantin habe sich friedlich verhalten. Das brutale Vorgehen sei übertrieben. (hah)

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