Von Rimini bis Lecce – Italien ist als Sommerurlaub bei den Schweizern sehr beliebt. Doch die Badeferien stehen bisher unter keinem guten Stern, weder für ausländische Touristen noch für die Einheimischen. Werden die Grenzen geöffnet? Wird die Ausgangssperre ganz aufgehoben? Alles noch ungewiss.
Jetzt zeichnet sich aber ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont ab. Ein Unternehmen aus Modena präsentiert eine Lösung, wie man das Dolcefarniente am Strand zelebrieren kann, ohne die Gesundheit zu gefährden.
Die «Nuova Neon Group 2» spezialisiert sich auf die Produktion von Schutzbarrieren aus Plexiglas. Banken und Apotheken werden damit bereits versorgt.
Plexiglas zwischen Sonnenliegen
Nun schlägt die Firma vor, zwei Meter hohe Plexiglasboxen zwischen den Sonnenliegen aufzustellen. Auf rund 20 Quadratmetern können sich die Badegäste frei bewegen. Der Eingang misst 1,5 Meter.
Der Inhaber Claudio Ferrari sagt zu «La Repubblica»: «Wir haben versucht, uns die Rückkehr an den Strand vorzustellen.» Dabei sei es wichtig gewesen, die Menschen einerseits zu schützen und anderseits das Leben wieder anzukurbeln.
Eine Simulation zeigt, wie die Kästen am Strand im Norden der Adria aussehen könnten. Erste Badebetreiber hätten bereits Interesse angemeldet, sagt Ferrari. Solche Trennwände können auch in Restaurants und Bars zum Einsatz kommen. «Wir können jede Grösse und Form erstellen», sagt der Italiener.
Nicht jeder ist von den Boxen begeistert. «Das ist absurd», sagt der Präsident der Genossenschaft der Bademeister Riminis, Mauro Vanni, zu «Alta Rimini». Die Leute würden in diesen «Käfigen» an Dehydration sterben.
Tourismus-Ministerin sucht nach Lösung
Ob sich der Vorschlag durchsetzen wird, wird sich zeigen. Eins dürfte aber relativ sicher sein – gewöhnliche Ferien wird es diesen Sommer kaum geben. Sicherheitsabstände und Bars, die nur noch Service am Strand anbieten, um an der Theke Ansammlungen zu vermeiden, sind sehr wahrscheinlich, schreibt «La Repubblica».
Italiens Tourismus-Vizeministerin, Lorenza Bonnacorsi, verspricht im Interview mit «Rainews 24», eine Lösung zumindest für die Italiener zu finden. «Wir werden diesen Sommer an den Strand gehen, wir arbeiten daran, damit es so sein wird», sagt sie.
In Italien sind über 159'000 Personen positiv auf das Virus getestet worden. Über 20'000 sind an den Folgen verstorben. Die Regierung hat das Ausgangsverbot und Betriebsschliessungen vorerst bis zum 3. Mai verlängert. (man)