Am Montagnachmittag entgingen die Menschen in Nossentin im Osten Deutschlands nur knapp einer Katastrophe. Über dem Dorf in der Nähe des Fleesensees krachten bei einer Luftkampfübung zwei Eurofighter der deutschen Luftwaffe zusammen. Ein Pilot starb dabei, der andere wird verletzt aus einer Baumkrone gerettet.
Der ohrenbetäubende Knall gegen 14 Uhr versetzte die Bewohner von Nossentin in Angst und Schrecken. Sie schauten zu, wie ein brennendes Wrack über die Dächer flog. «Wir haben erst gar nicht realisiert, was da passiert ist. Dann haben wir einen Piloten gesehen, der mit Fallschirm zu Boden segelte», sagt ein Anwohner der «Bild»-Zeitung.
Wrackteile landeten 40 Meter neben Kindergarten
«Wir können von Glück reden, dass wir so davongekommen sind», sagte die Leiterin des Kindergartens, in dem zur Unglückszeit rund 20 Kinder spielten. Einige der Kinder hätten die beiden Kampfjets vom Fenster aus beobachtet, als es knallte. Nur 40 Meter entfernt von den Spielgeräten der Kinder landete ein stark zerbeultes Wrackteil.
Ein Mitarbeiter der Gemeinde Nossentiner Hütte entdeckte am Morgen nach dem Unfall das etwa einen halben Meter lange Bauteil auf einem Sportplatz, der an den Kindergarten grenzt.
Pilot nicht lebensgefährlich verletzt
Die Bundeswehr verkündete heute Mittag, dass es dem überlebenden Piloten den Umständen entsprechend gut gehe. Der Oberstleutnant (51) wurde offenbar nicht lebensgefährlich verletzt. Laut einem Presseoffizier des Geschwaders 73 «Steinhoff» befinde sich dieser weiterhin in einem Rostocker Krankenhaus.
Die Flugschreiber der beiden Jets seien noch nicht gefunden worden, sagte der Presseoffizier vom Stützpunkt in Rostock weiter. In dieser Woche würden von dort voraussichtlich keine Jets mehr starten. Da die Unglücksursache noch unklar sei, werde der Flugbetrieb ausgesetzt. Ebenso müssten die Crews den Vorfall erst verarbeiten.