Pilot fühlte sich nicht wohl
Laser-Attacke zwingt Airbus zu Umkehr

Eigentlich sollte die Maschine 252 Passagiere von London nach New York fliegen. Doch kurz nach dem Start macht sie kehrt – der Co-Pilot kann nach einem Laser-Angriff nicht weitermachen.
Publiziert: 15.02.2016 um 09:47 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:04 Uhr
Der Airbus A340 konnte sicher in London landen. (Archivbild)
Foto: sda

Ein Airbus A340 von Virgin Atlantic musste am Sonntagabend kurz nach seinem Start nach London Heathrow zurückkehren. Der Co-Pilot fühlte sich unwohl, nachdem jemand ein Laser auf das Flugzeug gerichtet hatte.

Die Maschine, die unterwegs nach New York war, flog noch ein paar Minuten weiter, bevor sich die Crew entschied, eine Kehrtwende zu machen. Auf einer Aufnahme des Funks, aus dem der «Telegraph» zitiert, benutzt ein Pilot den Code «Pan, Pan, Pan» – damit wird ein nicht lebensbedrohlicher Notfall signalisiert.

«Wir haben ein medizinisches Problem mit einem der Piloten nach einem Laser-Zwischenfall nach dem Take-Off und wir kehren nach Heathrow zurück», sagt der Mann. «Es passierte etwa sechs oder sieben Meilen westlich von London.»

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Wie Virgin Atlantic mitteilte, sei die Maschine mit allen 252 Passagieren und 15 Crew-Mitgliedern sicher gelandet. Der Flug wurde um einen Tag verschoben.

Angriffe auf Chauffeure und Piloten in der Schweiz

Auch in der Schweiz wurden schon Blendangriffe auf Flugzeuge verübt und von Piloten dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) gemeldet. Die Attacken verliefen bisher glimpflich, sonst hätte ein Verfahren wegen vorsätzlicher Störung des öffentlichen Verkehrs eingeleitet werden müssen. «Darauf gibts Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren oder Bussen», so ein Bazl-Sprecher zu BLICK.

Immer wieder werden auch Tramfahrer und Chauffeure zu Opfern von Laser-Attacken. Die Verkehrsbetriebe Zürich zählten im vergangenen Jahr 47 Laser-Attacken auf Bus- und Tramfahrer, 2013 waren es gerade mal 14. Deshalb lancierten die Verkehrsbetriebe im Oktober 2015 auch eine Kampagne gegen Laser-Angriffe.

Im September 2011 musste bei Lausen BL ein Lokführer seinen Zug stoppen und ins Spital, nachdem ebenfalls ein Jugendlicher ihn mit einem Laserstrahl geblendet hatte. Die SBB musste einen Ersatzzug organisieren.

Der Bundesrat hat bereits reagiert: Ein spezielles Gesetz, das den Besitz von gefährlichen Laserpointern regeln soll, ist in Arbeit. (rey)

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