Pilot flog zum Erdbebenzentrum
13 Tote bei Helikopterabsturz in Mexiko

Fünf Monate nach zwei verheerenden Beben mit hunderten Toten hat ein erneuter Erdstoss in Mexiko viele Menschen in Panik versetzt. Zwar blieben die unmittelbaren Folgen überschaubar - bei einem Helikopterabsturz im Zusammenhang mit dem Beben kamen dann aber doch mehrere Menschen ums Leben.
Publiziert: 18.02.2018 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:15 Uhr
13 Tote bei Helikopterabsturz in Mexiko
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Pilot flog zum Erdbebenzentrum:13 Tote bei Helikopterabsturz in Mexiko

Als Innenminister Alfonso Navarrete Prida in der betroffenen Region Oaxaca einflog, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu verschaffen, verlor der Pilot kurz vor der Landung die Kontrolle, und sein Helikopter stürzte ab. 

13 Menschen am Boden wurden getötet, wie die örtliche Generalstaatsanwaltschaft am Samstag mitteilte. Unter ihnen sind fünf Frauen, vier Männer, zwei Mädchen und ein Junge. Ein weiterer Mensch sei auf dem Weg ins Spital gestorben. 16 Menschen wurden verletzt, hiess es.

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Als Innenminister Alfonso Navarrete Prida in der von Erdbeben betroffnen Region Oaxaca einflog, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu verschaffen, verlor der Pilot kurz vor der Landung die Kontrolle, und sein Helikopter stürzte ab.
Foto: Luis Alberto Cruz Hernandez

Aufgewirbelter Staub und schlechte Sichtverhältnis bei dem Nachtflug liessen den Piloten des Black-Hawk-Helikopters offenbar die Orientierung verlieren, wie Verteidigungsminister Salvador Cienfuegos der Zeitung «Milenio» sagte. In einem Video war zu sehen, wie der Helikopter zwei Autos an der Unglücksstelle unter sich begrub.

Innenminister Navarrete und Oaxacas Gouverneur Alejandro Murat blieben bei dem Unglück nahe der Ortschaft Santiago Jamiltepec unverletzt. «Ich bedaure zutiefst den Tod der Menschen, die an der Stelle waren, an der der Helikopter der Streitkräfte abgestürzt ist«, schrieb Navarrete auf Twitter.

200 Gebäude nach Erdbeben beschädigt

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Viele Leute flüchteten auf die Strasse – darunter auch diese Gäste eines Restaurants in Mexiko Stadt.
Foto: AP

Weitere Todesopfer in Folge des schweren Erdstosses der Stärke 7,2 am frühen Freitagabend (Ortszeit) waren nicht zu beklagen. Allerdings waren Millionen Menschen in Mexiko zeitweise ohne Strom, im Süden des Landes wurden zahlreiche Häuser leicht beschädigt.

Das Zentrum des Bebens lag etwa zehn Kilometer südlich der Stadt Pinotepa Nacional im Bundesstaat Oaxaca im Süden des Landes, wie die mexikanische Erdbebenwarte mitteilte. Es wurden 686 Nachbeben registriert, das heftigste mit einer Stärke von 5,9.

Nahe dem Erdbebenzentrum wurden rund 200 Gebäude leicht beschädigt, in Santiago Jamiltepec unter anderem das Rathaus und die Kirche. Zwei Menschen erlitten Knochenbrüche. «Alle Leute sind auf die Strasse gerannt. Es gab Alarm, Panik, Angst», sagte Roxana Hernández in der Stadt Juchitán. Über 5800 Soldaten und Bundespolizisten waren im Erdbebengebiet im Einsatz.

Auch in der rund 500 Kilometer entfernten Hauptstadt Mexiko-Stadt war das über eine Minute dauernde Erdbeben noch deutlich zu spüren. Viele Menschen rannten in Panik auf die Strasse, als die Sirene des Warnsystems ertönte.

Der Erdstoss weckte Erinnerungen an zwei verheerende Beben im September, bei denen hunderte Menschen ums Leben kamen. Am 7. September waren bei einem Erdbeben der Stärke 8,2 in Südmexiko 96 Menschen getötet worden.

Knapp zwei Wochen später ereignete sich eine weitere Katastrophe im Zentrum des Landes. Bei dem Erdbeben am 19. September starben 369 Menschen.

Auf den Tag genau 32 Jahre zuvor waren bei einer Erdbeben-Tragödie 10'000 Menschen in Mexiko gestorben. Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine seismische Aktivität bekannt ist. (SDA)

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