Pfade der Hurrikane sind fast deckungsgleich
So verwüsteten Maria und Irma die Karibik

Die Aufräumarbeiten nach Hurrikan Irma sind noch immer in vollem Gang. Und schon wird die Karibik vom nächsten Hurrikan heimgesucht.
Publiziert: 21.09.2017 um 18:58 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:17 Uhr
Auf Irmas Spuren: Maria verwüstet die Karibik ein zweites Mal.
Foto: Ringier Infographics
Simona Boscardin

Erst zwei Wochen ist es her, dass Hurrikan Irma die Karibik verwüstete. Lange durchatmen konnten die Bewohner der Inseln nicht, denn seit Dienstag ist schon der nächste Sturm unterwegs. Hurrikan Maria nimmt bisher den gleichen Weg wie ihre Vorgängerin Irma und hinterlässt eine Spur der Zerstörung. 

Erstes Opfer wurde Dominica

Dominica, eine Insel der Kleinen Antillen, wurde am Dienstagabend heftig getroffen. Der Sturm der Höchststufe fünf fegte mit 250 Stundenkilometern über den Kleinstaat.

Regierungschef Roosevelt Skerrit sagte, nachdem Maria vorübergezogen war: «Alles, was mit Geld gekauft und ersetzt werden kann, haben wir verloren.» Auch er selbst bekam die Kraft der Naturgewalt zu spüren: «Mein Dach ist weg. Ich bin der Gnade des Hurrikans ausgeliefert. Mein Haus ist überschwemmt», schrieb er auf Facebook. Kurz danach konnte er gerettet werden.

Der Sturm forderte auf Dominica mindestens 14 Tote. 

Zwei Todesopfer auf Guadeloupe

Auf der französischen Insel Guadeloupe wurden durch Maria zwei Personen getötet. Eine wurde laut Behörden von einem umstürzenden Baum getroffen. Das Opfer habe sich nicht an das Ausgangsverbot gehalten. Zwei weitere Menschen würden nach dem Kentern eines Bootes vermisst.

Guadeloupe war bislang die Logistikzentrale für die Hilfslieferungen an die von Hurrikan Irma betroffenen Inseln gewesen. Wegen der Zerstörung durch Maria wird nun mit grossen Schwierigkeiten bei der Auslieferung von Hilfsgütern gerechnet. 

Maria verwüstet Puerto Rico 

Am Mittwoch fegte Maria mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern über Puerto Rico hinweg. 

Wie Augenzeugen berichten, flogen Hausdächer umher, Autos wurden wie Spielzeug umgeworfen, zahllose Bäume entwurzelt. Die gesamte Insel ist stark überschwemmt. «Puerto Rico wird, wenn wir das überstanden haben, definitiv eine zerstörte Insel sein», sagte der Direktor der Notfallbehörde gestern.

Der Wirbelsturm legte auf der ganzen Insel das Stromnetz lahm, betroffen sind rund 3,5 Millionen Menschen. Laut dem Bürgermeister der Hauptstadt San Juan kann die Wiederherstellung der Stromversorgung Monate dauern. 

Maria forderte auf Puerto Rico mindestens ein Todesopfer: Ein Mann sei von einem herumfliegenden Brett erschlagen worden, sagte der Gouverneur der Insel. Über weitere Opfer sei noch nichts bekannt. Es sei noch nicht möglich, mit dem Südosten der Insel Kontakt aufzunehmen. 

Der Sturm nimmt Kurs auf die Dominikanische Republik

Maria, die unterdessen auf die Stufe zwei runtergesetzt wurde, bewegt sich nun langsam nordwestwärts. Am Donnerstagabend sollte der Sturm an der Dominikanischen Republik vorbei in Richtung Bahamas ziehen. Unklar ist noch, ob der Hurrikan am Wochenende das US-Festland treffen könnte.

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