«Der Feind verlor 11 Panzer, 17 Militärfahrzeuge sowie vier Bradleys aus den USA», sagt der russische Armeesprecher, Generalleutnant Igor Konashenkow (56), stolz in seinem täglichen Lagebericht-Video.
Doch das kann so nicht stimmen. Die USA haben ein Waffenpaket im Wert von 2,8 Milliarden Dollar vereinbart. Darunter auch 50 Bradley-Schützenpanzer. Nur sind die noch gar in die Ukraine geschickt worden. Air-Force-Brigadegeneral Patrick Ryder verkündete erst am Dienstag, dass die Bradleys in den kommenden Wochen geliefert werden.
Hat sich Konashenkow einfach vertan? Oder werden hier, wie es in der russischen Propaganda nicht unüblich ist, Fakten aufgestellt, die nicht der Realität entsprechen?
Falls ja, ist es vermutlich schon die zweite öffentliche Falschmeldung von Konashenkow in einer Woche. Erst am Montag behauptete er, dass die Russen 600 Ukrainer in Kramatorsk getötet hätten. Nicht einmal prorussische Militärblogger glaubten ihm.
«Warum stellen Sie sich dumm?»
Auch im Kreml hängt der Haussegen inzwischen schief. Erst gestern hatte der Vize-Ministerpräsident Denis Manturow (53) versucht, Putin klarzumachen, dass «Investitionsprojekte» für russische Unternehmen bereits gestartet worden sind. Putin bemängelte, dass dies viel zu lange dauere und Verträge fehlen. «Warum stellen Sie sich dumm?», demütigte der Präsident seinen Untergebenen vor laufender Kamera.
Aufgrund solcher Aussetzer haben Experten schon mehrfach den Verdacht geäussert, dass Putin gar nicht wisse, was auf dem Schlachtfeld passiert. Entmutigende Daten sollen komplett zurückgehalten oder beschönigt werden. Das könnte auch in Konashenkovs Lagebericht erneut passiert sein. (jwg)