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Sprachbarriere?
So verständigen sich die Kardinäle aus aller Welt

Am Mittwoch begann das Konklave in der Sixtinischen Kapelle. Im Ticker halten wir dich auf dem Laufenden.
Publiziert: 12:00 Uhr
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Aktualisiert: vor 8 Minuten
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133 Kardinäle werden in der Sixtinischen Kapelle das neue Oberhaupt der katholischen Kirche wählen.
Foto: Vatican Media POOL / Avalon Vatican
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Blick Newsdesk
vor 14 Minuten

Sprachbarriere? So verständigen sich die Kardinäle aus aller Welt

Im Konklave sind 133 Kardinäle aus aller Welt beisammen - und selbst die stark vertretenen Italiener sind unter ihnen nur eine Minderheit. Wie verständigen sich die Kirchenmänner eigentlich, wenn sie abgeschottet von der Aussenwelt den neuen Papst wählen?

Hier werden die Türen zur Kapelle geschlossen
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Der Moment im Video:Hier werden die Türen zur Kapelle geschlossen

Latein kommt zwar immer wieder zum Einsatz, zum Beispiel, wenn die Teilnehmer sich per Eid zur Verschwiegenheit verpflichten oder bei der Abgabe der Stimmzettel. Auch für den neuen Papst wird kein Weg vorbeiführen an der Sprache der alten Römer. Der frisch Gewählte wird zunächst auf Latein gefragt, ob er die Wahl annimmt. Falls ja, schliesst sich die Frage an: «Quo nomine vis vocari?». Also: «Mit welchem Namen willst du genannt werden?»

Keine Dolmetscher oder Übersetzer

Doch wenn die Kardinäle etwas miteinander zu besprechen haben, dürften die wenigsten dafür auf alte Sprachen zurückgreifen. Die offizielle Sprache im Konklave sei Italienisch, berichtet der italienische Sender Rai unter Berufung auf die Pressestelle des Vatikans. Gut möglich aber, dass die Kardinäle auf Sprachen ausweichen, die ihnen vertrauter sind.

Dolmetscher oder Übersetzer jedenfalls sind nicht vorgesehen. Wer Verständnisschwierigkeiten hat, muss auf die christliche Tugend seiner Kollegen setzen. In diesem Fall «werden sie sich der christlichen Barmherzigkeit der Mitbrüder anvertrauen, die ihnen helfen können», zitiert Rai den Vatikan-Sprecher Matteo Bruni. Darauf werden die Kardinäle so lange setzen müssen, bis ein neuer Papst mit Zweidrittelmehrheit gewählt ist. Erst dann endet das Konklave.

vor 30 Minuten

Konklave zieht Hunderte Besucher und Besucherinnen auf den Petersplatz

Auch am zweiten Tag häufen sich Gläubige auf dem Petersplatz in Rom – in angespanntem Warten verharren die Leute und starren auf den Kamin der Sixtinischen Kapelle. Bisher kam nur schwarzer Rauch heraus. Viele hoffen, nach den Wahlgängen heute Nachmittag weissen Rauch zu sehen. 

Auch Priester versammeln sich auf dem Petersplatz.
Foto: IMAGO/Italy Photo Press
Morgens rannten Besucher und Besucherinnen, um einen guten Platz zu bekommen.
Foto: IMAGO/Ulmer/Teamfoto
Viele verharren in Anspannung.
Foto: IMAGO/Independent Photo Agency Int.
12:05 Uhr

So lief es bei Papst Franziskus

Papst Franziskus (†88) benötigte 2013 insgesamt fünf Wahlgänge innert zwei Tagen, um zum Pontifex gewählt zu werden. Mit einer emotionalen Ansprache während des Konklaves hatte er damals viele Kardinäle von sich überzeugt.

11:52 Uhr

Schwarzer Rauch – kein Papst gewählt

Schwarzer Rauch steigt aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle. Die Kardinäle haben auch im dritten Wahlgang keinen neuen Papst gewählt.

Auch bei drittem Wahlgang schwarzer Rauch
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Noch kein Papst:Auch bei drittem Wahlgang schwarzer Rauch
11:47 Uhr

Kardinaldekan hofft auf weissen Rauch diesen Abend

Der einflussreiche Dekan des Kardinalskollegiums Giovanni Battista Re hofft schon an diesem Abend auf weissen Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle. Der 91-Jährige leitete am Mittwoch die Eröffnungsmesse des Konklaves zur Wahl des neuen Papstes im Petersdom. Wenige Stunden danach zogen sich die Kardinäle für die Wahl zurück.

Re sagte bei einem Besuch in der süditalienischen Stadt Pompei: «Ich hoffe, dass ich bei meiner Rückkehr nach Rom heute Abend bereits weissen Rauch vorfinden werde.» Re ist Vorsitzender des aus mehr als 250 Kirchenmännern bestehenden Kardinalskollegiums. Am Konklave darf er wegen seines Alters nicht teilnehmen. Nur Kardinäle unter 80 Jahren sind wahlberechtigt.

Kardinaldekan Giovanni Battista Re geniesst im Vatikan grosses Ansehen.
11:05 Uhr

Bisher kein Rauch

Weder schwarzer noch weisser Rauch ist bisher aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle gestiegen. Demnach wurde im zweiten Wahlgang kein neuer Papst gewählt. Bereits gegen Mittag wird allerdings das nächste Rauchzeichen erwartet.

Zur Erinnerung: Die Kardinäle stimmen morgens und nachmittags je zweimal ab. Die Stimmzettel der jeweiligen Tageshälften werden gemeinsam verbrannt – daher kann es zwar bis zu mehreren Wahlgängen geben, aber maximal zwei Rauchsignale pro Tag.

Gestern Abend kam es jedoch zu einer rund dreistündigen Verspätung. Ob das heute erneut der Fall ist, kann nicht ausgeschlossen werden. Blick hält dich auf dem Laufenden.

10:39 Uhr

Möwe ist der heimliche Star

Ob vor dem Bildschirm oder auf dem Petersplatz: Millionen Menschen verfolgen gespannt die Papstwahl. Während alle auf das nächste Rauchzeichen warten, macht es sich eine Möwe auf dem Kamin der Sixtinischen Kappelle bequem. 

Nun feiert das Internet den gefiederten Gast – und wie. «Die ganze Christenheit schaut auf eine Möwe», schreibt eine Nutzerin in einem Kommentar auf X. «Ist das ein Zeichen?» fragt ein anderer. Und weiter: «Die Möwe ist so cool!»

10:25 Uhr

Gibts gleich weissen Rauch?

Die Welt schaut gebannt auf den Kamin der Sixtinischen Kapelle. Haben die Kardinäle bereits im zweiten Wahlgang einen neuen Papst bestimmt? Wenn ja, steigt gegen 10.30 Uhr weisser Rauch aus dem Schornstein. Bei einem Nein passiert nach diesem Wahlgang nichts.

Am Vormittag kommt es in diesem Fall zu einem weiteren Wahlgang. Das Ergebnis erfahren wir dann gegen den Mittag, wenn schwarzer oder weisser Rauch aufsteigt. 

So entsteht der Rauch bei der Papstwahl: In der Sixtinischen Kapelle werden die Stimmzettel samt einer Rauchkartusche in speziellen Öfen verbrannt. Pro Wahltag sind jeweils zwei Wahlgänge am Vormittag und zwei am Nachmittag vorgesehen. Die Stimmzettel der jeweiligen Tageshälften werden gemeinsam verbrannt – daher gibt es maximal zwei Rauchsignale pro Tag.

09:09 Uhr

Verspätung am Mittwochabend – die Gründe

Die Wahl des neuen Papstes im Vatikan verläuft anders als erwartet. Am Mittwochabend verzögerte sich das erste Rauchzeichen um mehr als drei Stunden. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Laut «Corrierra della Serra» war ein wichtiger Faktor die ungewöhnlich lange Ansprache des Kardinals Raniero Cantalamessa (80). Seine Kernbotschaft: Bei der Papstwahl sollen die Kardinäle das Wohl der ganzen Kirche im Auge behalten.

Ein weiterer Grund: Viele der 132 wahlberechtigten Kardinäle sind Neulinge im Konklave-Prozess, was die Abläufe insgesamt verlangsamt haben könnte. Ausserdem sprechen einige Kardinäle kein italienisch. Deshalb müssen Diskussionen und Ansprachen in verschiedene Sprachen übersetzt werden.

08:07 Uhr

Geheim-Absprache der Favoriten?

Das Konklave geht in die entscheidende Phase. Laut einem Bericht des «Corriere della Serra» könnte es bereits heute zur Entscheidung kommen. Nach der ersten Abstimmung am Mittwoch haben sich laut Vatikan-Insidern neue Allianzen gebildet.

Der philippinische Kardinal Antonio Luis Tagle (67) soll demnach seine Unterstützung dem italienischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (70) zugesagt haben. Tagle galt zunächst selbst als Favorit, scheint nun aber Parolin den Vorzug zu geben. Dieser könnte damit zusätzliche Stimmen aus Asien und Afrika auf sich vereinen.

Pietro Parolin war jahrelang die rechte Hand von Papst Franziskus (†88) und hat nun gute Chancen, selbst Pontifex zu werden.

Wie der «Corriere della Serra» weiter berichtet, diente die erste Abstimmung am Mittwoch vor allem der Orientierung. In den nächsten Wahlgängen wird sich zeigen, ob die angebliche Allianz zwischen Tagle und Parolin Bestand haben wird. Das Konklave bleibt also weiter spannend.

Zur Erinnerung: Heute finden vier Wahlgänge statt, zwei vormittags (10.30 und 12 Uhr) und zwei nachmittags (17.30 und 19 Uhr) – ausser, es gibt schon früher eine Zweidrittelmehrheit für einen der Kardinäle.

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