Alarmstufe Rot: Am Wochenende zog Sturm Dennis mit Orkanböen bis 150 km/h über Grossbritannien. Am Sonntagabend wurden bereits mehr als 700 Hochwasserwarnungen ausgerufen, wie «BBC» berichtet. In Teilen des Vereinigten Königreichs fiel binnen 48 Stunden mehr Regen als in einem ganzen Monat!
Ein Mann in seinen Sechzigern kam in Südwales in einem übers Ufer tretenden Fluss ums Leben, meldet «Metro». Es ist bereits das dritte Todesopfer.
«Ich schrie und schrie, er soll aufwachen»
Zwei Opfer von Sturm Dennis wurden schon am Samstag aus dem Meer gezogen. Ein Mann wurde in der Nähe des Hafens von Margate von einer Welle von einem Tanker gespült und ertrank. Ein Teenager kam ums Leben, nachdem er vor der englischen Küste von Kent in die Fluten geraten war.
Wales ist von allen Teilen Grossbritanniens am stärksten betroffen. Dort haben die Behörden die Lage zwischenzeitlich als lebensbedrohlich eingestuft. So auch in Nantgarw (Wales). Freiwillige retteten Hunderte Menschen mit Schlauchbooten aus ihren gefluteten Häusern. Viele von ihnen wurden vom Unwetter überrascht. «Ich ging die Treppe hinunter und das Wasser war kniehoch. Mein Sohn schlief auf dem Sofa. Ich schrie und schrie, er soll aufwachen. Es war schrecklich», erzählt die dreifache Mutter Tracey Newman aus Nantgarw «BBC».
Das Schlimmste kommt erst noch
Mehr als 500'000 Briten hatte zeitweise keinen Strom. Zudem wurden zahlreiche Zugstrecken und Strassen gesperrt. Auch Hunderte von Flügen wurden gestrichen. Zehntausende Passagiere waren betroffen.
Laut britischen Behörden ist der Höhepunkt von Unwetter und Überschwemmungen aber erst heute Montag oder morgen Dienstag zu erwarten. Auch das britische Rote Kreuz mahnte: «Die Bevölkerung soll sich auf das Schlimmste gefasst machen.»
Milliarden für den Kampf gegen Umweltkatastrophen
Laut dem britischen Umweltminister George Eustice (48) ist der Klimawandel mitverantwortlich für die Unwetter. Zu «Sky News» sagte er: «Wir werden niemals in der Lage sein, jeden einzelnen Haushalt zu schützen, aber wir werden alles dafür tun.»
Auch Verkehrsminister Grant Shapps (51) sagte im Interview zu «Sky News», dass die britische Regierung ihre Reaktion auf extreme Wetterbedingungen verstärken werde. Man habe in den letzten sechs Jahren bereits drei Milliarden Franken in Schutzmassnahmen gesteckt, in den nächsten Jahren würden weitere fünf Milliarden investiert. (sib)