Der Flugzeugabsturz in Südfrankreich löschte auf einen Schlag 150 Leben aus – 144 Fluggäste und sechs Crewmitglieder kamen ums Leben. Unter den Toten sind auch zwei Babys.
Eines ist das Kind der Opernsängerin Maria Radner (†33), die ebenfalls im Flugzeug war. Die Deutsche war zusammen mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Baby auf dem Rückweg nach Düsseldorf.
Sie sang in Barcelona bei einer «Siegfried»-Aufführung an der Seite des Opernsängers Oleg Bryjak (†54). Auch er sass im Airbus A320.
Das zweite Baby hiess Julian (7 Monate). Er ist der Sohn von Marina Bandres Lopez-Belio (†37), einer Spanierin, die in Manchester wohnte.
Mutter und Sohn reisten gemeinsam durch Europa
Beim Unglück kamen nach ersten Abklärungen 67 Deutsche und 45 Spanier ums Leben. Aber auch zwei Australier waren in der Unglücksmaschine: Carol (†68) und Greig Friday (†29) aus Victoria. Mutter und Sohn reisten gemeinsam durch Europa, das teilte die Familie der Verstorbenen in einer Erklärung mit.
Mit an Bord der Maschine war auch eine ganze Schulklasse aus dem deutschen Haltern. Begleitet wurden sie von zwei Lehrerinnen. Bei den Frauen soll es sich laut «Bild.de» um Sonja C. und Stefanie T. handeln.
Die eine heiratete erst letzten Oktober. Ihr Mann trauerte mit allen anderen im Gymnasium in Haltern. Die andere Lehrerin hatte vor zu heiraten. Das teilte der Schulleiter Ulrich Wessel heute mit.
Eltern versuchten ihre Kinder auf dem Handy zu erreichen
Die Klasse war für einen Schüleraustausch in Spanien. Im Dezember waren die spanischen Kollegen in Deutschland zu Besuch. Gestern ging die Austauschwoche für die Deutschen zu Ende. Sie gingen an Bord von Flug 4U9525 nach Düsseldorf, freuten sich auf ihr Zuhause. Doch dort kamen sie nie an.
Der Bürgermeister von Haltern erklärte gestern, dass dies der «schwärzeste Tag in der Geschichte der Stadt» sei. Die Eltern warteten am Flughafen auf ihre Kinder. Doch die Maschine landet nicht. «Sie versuchten, ihre Kinder auf dem Handy zu erreichen. Doch sie konnten niemanden erreichen», so der Bürgermeister.
Auch ein Mädchen namens Laura schreibt ihrer Freundin Ayleen eine letzte Nachricht, als sie von dem Unglück hört. «Ich habe gehofft, dass du nicht dadrinnen warst, hab dir geschrieben, aber du hast nicht geantwortet.» Ihre Nachricht berührt das Internet.
Das japanische Aussenministerium hat mittlerweile bestätigt, dass auch zwei Japaner an Bord waren. Berichte über einen toten Amerikaner sind noch nicht bestätigt. Und auch zu den möglichen türkischen Opfern gibt es keine weiteren Informationen. König Felipe sprach der Türkei gestern bei einer kurzen Ansprache sein Beileid aus. (kab)