Opec kürzt Förderziel nicht
Wird das Benzin jetzt noch billiger?

Trotz des jüngsten Absturzes der Ölpreise will die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ihr bisheriges Förderziel von 30 Millionen Barrel am Tag nicht kürzen.
Publiziert: 27.11.2014 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:56 Uhr

Es gebe «keine Veränderung» zum bisherigen Förderziel von 30 Millionen Barrel pro Tag, sagte der kuwaitische Ölminister Ali al-Omair. Das bestätigte der saudi-arabische Ölminister Ali Al-Naimi am Nachmittag nach der fünfstündigen Sitzung.

Der seit 12 Monaten sinkenden Rohölpreis führte in der Schweiz rekordtiefen Benzinpreisen an den Tankstellen.

Ein Grund für die Entwicklung ist der Schieferölboom in den USA – auch als Fracking bekannt –, der zu einem Überangebot an den Weltmärkten geführt hat.

Der Ölpreis sank nach Bekanntwerden des Beschlusses auf ein neues Vier-Jahres-Tief. Er war seit dem Sommer bereits um mehr als 30 Prozent gefallen. Hintergrund für die Entwicklung ist ein wachsendes Angebot und zugleich eine schwächelnde Nachfrage.

Ein Votum für die Reduzierung war nicht erwartet worden, da sich bereits im Vorfeld abgezeichnet hatte, dass die Staaten unterschiedlicher Meinung sind.

Putin leidet unter dem tiefen Öl-Preis

Der Hintergrund: Saudi-Arabien als weltgrösster Ölexporteur und wichtigster Opec-Staat ist ein enger Verbündeter der USA, die wegen der Ukraine-Krise im Streit mit Russland liegen. Russland ist einer der Hauptleidtragenden des Preisverfalls. Der heutige Entscheid erhöht den Druck auf Putin.

Neben Russland hatten sich im Vorfeld auch ärmere Opec-Mitglieder wie Venezuela, Ecuador und Iran für eine Mengenverknappung ausgesprochen. Doch die Opec-Mitglieder aus den Golfstaaten, allen voran Saudi-Arabien, lehnten dies bislang strikt ab.

Die Opec hat zwölf Mitglieder. Aus den Golfstaaten sind es Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait und Katar. Dazu kommen Irak und Iran, Venezuela und Ecuador und aus Afrika Algerien, Angola, Libyen und Nigeria. Zusammen kommen die Opec-Länder für ein Drittel der weltweiten Ölförderung auf. (SDA/bih)

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