Österreich will Einreise in Risikoländer verhindern
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Ferienverbot:Österreich will Einreise in Risikoländer verhindern

Österreich plant Ferienverbot über die Feiertage
Droht uns an Weihnachten ein Ösi-Szenario?

Österreich will Ferienreisen während der Festtage verbieten. An Grenzen und auf Flughäfen sind grosse Kontrollen geplant, berichten österreichische Medien. Auf «illegale» Reisen stehe scharfe Quarantäne. Auch Reisen in die Schweiz sind davon betroffen. Was macht Bern?
Publiziert: 02.12.2020 um 00:15 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2020 um 07:43 Uhr
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Österreichs Regierung unter Kanzler Sebastian Kurz plant Berichten zufolge scharfe Reiseeinschränkungen über die Festtage.
Foto: imago images
Daniel Kestenholz

Die Wirkung der verschärften Corona-Massnahmen scheint bereits verpufft. Als würden die Behörden kapitulieren, hiess es an der Pressekonferenz von Experten des Bundes am Dienstag: «Die Fallzahlen sind an den Festtagen wahrscheinlich noch hoch.» Die Behörden bauen darauf, dass Weihnachten und wohl auch Neujahr im «engsten Kreis» gefeiert werden. Andere Länder denken bereits weiter - so zum Beispiel Österreich, wo die Regierung Berichten zufolge ein eigentliches Ferienverbot über die Festtage plant. Droht der Schweiz ein ähnliches Szenario?

Österreichische Medien berichten einhellig über eine von der Regierung geplante «Art von Grenzschliessung» über die Festtage, wie die «Kurier» schreibt. «An den heimischen Grenzen und auf Flughäfen ist eine Mega-Sicherheitsaktion rund um die Weihnachtszeit geplant», will die «Krone» wissen.

Auf den am 6. Dezember endenden Lockdown sollen demnach nicht nur Lockerungen folgen. Mit einem Reiseverbot über die Festtage sollen die Lehren aus dem Sommer gezogen werden, als Rückreisende das Virus aus den Ferien zurück nach Hause einschleppten.

Reisen auch in die Schweiz unterbinden

Österreich werde demnächst strenge Reiseregeln über die Festtage bekanntgeben, heisst es. «Um sicherzugehen, dass man sich auch an das Reise- und Urlaubsverbot hält, sollen die Kontrollen an die Grenzen und Flughäfen verschärft werden», berichtet das Newsportal «Oe24», das von einem «Lockdown-Hammer» spricht. Damit sollen «vor allem Reisen in Länder unterbunden werden, die als Risikogebiete definiert werden, wie zum Beispiel die Balkanstaaten oder die Türkei, aber auch Italien, die Schweiz oder Deutschland».

Wer trotz allem in Risikoländer reist, untersteht nach der Rückreise Quarantänepflicht, deren Details noch ausgearbeitet werden. «Wer trotzdem ‹illegal› fährt», meldet die «Krone», «muss bei der Rückkehr zehn Tage in Quarantäne.» Aus der könne man sich frühestens am fünften Tag freitesten. Zudem drohen arbeitsrechtliche Probleme.

Während die Schweiz trotz Druck aus dem nachbarlichen EU-Raum wenigstens die Skisaison über die Festtage zu retten versucht, gibt es noch keine Hinweise über möglicherweise eingeschränkten Reiseverkehr über die Grenzen. Dies, während die Schweiz nicht mehr auf Kurs ist, die Corona-Fallzahlen zu senken. Das Ziel, die Fallzahlen alle zwei Wochen zu halbieren, scheint infolge hoher Zahlen in der Deutschschweiz in weite Ferne gerückt.

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