Obwohl er in Einsamkeit lebt
Serbischer Höhlenmensch liess sich gegen Corona impfen

Er lebt zwar seit Jahren in völliger Abgeschiedenheit. Aber gegen das Coronavirus hat sich der Serbe Panta Petrovic dennoch impfen lassen. Er fordert die anderen Menschen dazu auf, es ihm gleichzutun.
Publiziert: 14.08.2021 um 19:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2021 um 21:08 Uhr
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Panta Petrovic lebt seit Jahren in Abgeschiedenheit im Süden Serbiens.
Foto: AFP

Über Corona-Massnahmen wie das empfohlene «Social Distancing», also das Abstand halten, kann Panta Petrovic nur lachen. Seit fast 20 Jahren lebt der Serbe in der Natur im Süden des Landes. Er hat sich für das Leben in Einsamkeit entschieden.

In Serbien ist Petrovic schon lange eine berühmte Figur. Man kennt den Mann mit dem mächtigen grauen Bart und den zotteligen Haaren, der sich ins Balkangebirge zurückgezogen hat. Doch selbst dort ist dem 70-Jährigen Corona nicht verborgen geblieben. Im Gegenteil: Um sich die Impfung gegen das Virus zu holen, ist Petrovic sogar kurz aus seinem Refugium zurückgekehrt.

Für Petrovic ist klar: «Das Virus ist nicht wählerisch. Früher oder später würde es auch in meine Höhle kommen», sagt er gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Seine Höhle, das ist nicht mehr, als ein Unterschlupf mit einer Decke und etwas Stroh, um darauf zu schlafen. Dazu eine verrostete Badewanne, die als Toilette dient. In einer notdürftig zusammengehämmerten Küche kann sich der Serbe zudem selber versorgen.

«Ich bitte jeden Bürger, sich ebenfalls impfen zu lassen»

Auf einem seiner seltenen Besuche in der Stadt hatte Panta Petrovic vergangenes Jahr vom Coronavirus und der Pandemie erfahren. Dass er sich gegen den Erreger impfen lassen würde, stand für den Höhlenmenschen nie zur Diskussion. Die Aufregung der Impf-Skeptiker versteht Petrovic nicht. «Ich möchte alle drei Impfungen, inklusive den Piks für den Booster. Und ich bitte jeden Bürger, sich ebenfalls impfen zu lassen.»

Petrovic weiss, dass die Pandemie sein Leben auch ganz anders hätte treffen können. Vor seiner Flucht in die Berge hatte er in der Stadt Pirot gelebt. Dort aber sei er nie frei gewesen. «Immer stand jemand im Weg. Entweder hatte ich Streit mit meiner Frau, meinen Nachbarn oder mit der Polizei. Hier oben aber nervt mich niemand.» Dank der Impfungen sollte auch das Coronavirus daran nichts ändern. (cat)


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