So viele Journalisten gibt es sonst nur an einer Promi-Hochzeit: Robyn Peoples (26) und ihre Partnerin Sharni Edwards (27) heirateten am Dienstagnachmittag in der unweit von Belfast gelegenen Stadt Carrickfergus. Die beiden Frauen sind das erste Homo-Ehepaar im konservativen Nordirland.
Erst am Montag war das Gesetz zur Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in der britischen Provinz in Kraft getreten. Sharni Edwards-Peoples sprach nach der Zeremonie von einem «komplett surrealen» Ereignis. «Wir leben buchstäblich unseren Traum», sagte sie. «Es ist unglaublich».
Dass sie das erste verheiratete homosexuelle Paar in der Geschichte Nordirlands sein würden, hätten sie und ihre Frau nicht erwartet. Dies sei ein «absoluter und glücklicher Zufall», sagte Edwards-Peoples.
Nordirland hinkte in Sachen «Ehe für alle» hinterher
Sie beide hätten «lange und hart um die Gelegenheit gekämpft, als gleichberechtigt angesehen zu werden», sagte Robyn Edwards-Peoples. «Und jetzt ist es soweit, und es ist einfach einzigartig», fügte sie hinzu.
Die Abgeordneten im britischen Parlament in London hatten im Juli vergangenen Jahres eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, um gleichgeschlechtliche Ehen und eingetragene Lebenspartnerschaften auch in Nordirland zu legalisieren. Im restlichen Grossbritannien galt die Ehe für alle bereits zuvor.
Der Schritt des Parlaments in London war während einer massiven Regierungskrise in Nordirland erfolgt. Ein Vorstoss mehrerer nordirischer Abgeordneter, das Inkrafttreten des Gesetzes doch noch zu verhindern, war im Oktober gescheitert. (SDA/kin)