Nun hats Platz für dreimal grössere Schiffe
Schleusen auf für neuen Panama-Kanal

Was für die Schweiz der Gotthard-Tunnel, ist für Panama der erweiterte Kanal. Nach neun Jahren Bauzeit wird die Verbindung zwischen Atlantik und Pazifik eröffnet. Die Kanalverwaltung rechnet mit einer Verdoppelung des Frachtdurchsatzes.
Publiziert: 26.06.2016 um 16:20 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:36 Uhr
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Das Cargo-Schiff Cosco Houston unterwegs im Kanal.
Foto: EPA/ALEJANDRO BOLIVAR

Die «Cosco Shipping Panama» wird heute Sonntag Schifffahrtsgeschichte schreiben. Der Frachter soll als erstes Schiff den ausgebauten 77 Kilometer langen Panamakanal zwischen Atlantik und Pazifik passieren.

«Ich bin schon häufig durch den Panamakanal gefahren, aber der Kapitän des ersten Schiffes zu sein, das den ausgebauten Panamakanal passiert, wird eine unvergleichliche Erfahrung», sagte Kapitän Jude Rodrigues vor seiner Abfahrt aus dem griechischen Hafen Piräus.

Zweitwichtigste Wasserstrasse der Welt

Die «Cosco Shipping Panama» wird am Morgen (Ortszeit) auf der Atlantikseite die Schleusen von Agua Clara passieren, dann durch den Gatún-See und den engen Culebra Cut fahren und am Nachmittag an den Schleusen von Cocolí nahe Panama-Stadt auf der pazifischen Seite erwartet.

Der Panamakanal detailliert erklärt.
Foto: Wikimedia.org

Zu der Zeremonie haben sich 62 internationale Delegationen, mehrere Präsidenten und zahlreiche Wirtschaftvertreter angekündigt.

Der Ausbau der nach dem Suezkanal zweitwichtigsten Wasserstrasse der Welt dauerte neun Jahre und kostete mindestens 5,25 Milliarden US-Dollar. Insgesamt waren rund 40'000 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt. Sie räumten 150 Millionen Kubikmeter Erde und Geröll ab und verbauten zwölf Millionen Tonnen Zement sowie 192'000 Tonnen Stahl.

Schiffe brauchen immer mehr Platz

Der Ausbau war nötig geworden, weil immer grössere Schiffe gebaut werden. «Darauf mussten wir reagieren, sonst wären wir irgendwann für die Schifffahrtsunternehmen uninteressant geworden», sagte der stellvertretende Chef der Kanalverwaltung, Manuel Benítez, der Nachrichtenagentur dpa.

Künftig können auch Frachter der sogenannten Postpanamax-Klasse mit bis zu 14'000 Containern den Kanal befahren. Bislang wurden nur Schiffe mit maximal 4400 Containern geschleust. Auch Tanker beispielsweise für Flüssiggas können nun die kosten- und zeitsparende Route durch den mittelamerikanischen Isthmus wählen. (SDA)

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