Verhandlungen laufen
Kim will Uno-Präsenz in Nordkorea verringern

Immer wieder kritisierte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un die Präsenz der Vereinten Nationen in seinem Land. Nun will er ernst machen und stellt in einem Brief eine offizielle Forderung.
Publiziert: 06.09.2019 um 02:20 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2019 um 03:51 Uhr
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Will die Uno-Präsenz in seinem Land verringern: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

Die Vereinten Nationen sollen nach dem Willen Nordkoreas ihre Präsenz in dem kommunistischen Land verringern. Dies gab ein Uno-Sprecher am Donnerstag (Ortszeit) in New York bekannt.

Der Uno-Vertreter warnte jedoch zugleich vor den Folgen eines solchen Schrittes. «Die Aufrechterhaltung der aktuellen Kapazitäten ist zwingend notwendig, um eine stabile Unterstützung der Vereinten Nationen für lebenswichtige Programme zur Versorgung (der Bevölkerung) mit Wasser und Nahrung zu garantieren.»

Die Forderung nach einer Reduzierung der Uno-Präsenz wurde von Nordkorea den Angaben zufolge im vergangenen Monat in einem offiziellen Schreiben erhoben. Als Frist wird darin Ende dieses Jahres genannt. Derzeit werde über die Forderung verhandelt, sagte der Sprecher weiter.

Kim kritisierte Uno-Präsenz mehrfach

In dem kommunistischen Land sind mehrere dutzend Uno-Mitarbeiter aktiv; sie arbeiten unter anderem für das Welternährungsprogramm (WFP) und das Uno-Kinderhilfswerk (Unicef). «Man muss daran erinnern, dass die Uno und internationale Nichtregierungsorganisationen im Jahr 2018 humanitäre Hilfe für zwei Millionen Menschen geleistet haben», unterstrich der Sprecher angesichts der Forderung aus Pjöngjang.

Die nordkoreanische Führung um Diktator Kim Jong Un hat in der Vergangenheit schon mehrmals kritisiert, dass die internationalen Hilfsorganisationen ihre Versprechen nicht halten würden. In dem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Schreiben aus Pjöngjang an die Uno heisst es dazu nun: «Die von der Uno unterstützten Programme haben keine zählbaren Erfolge erbracht.» Grund dafür sei, dass «die Hilfe von feindlichen Kräften politisiert wird». (SDA)

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