Um 5.25 Uhr geht der Alarm ein. Am Mont Maudit ist eine Lawine niedergegangen. Neun Menschen wurden in den Tod gerissen. Darunter ist auch ein Schweizer. Auch drei Deutsche, zwei Spanier und drei Briten sind identifiziert.
Der Berg am Mont-Blanc-Nordostgrat trägt das Schicksalhafte bereits im Namen: «Mont Maudit» heisst übersetzt «verfluchter Berg».
Keine Vermissten mehr
15 Menschen haben den Lawinenabgang mit mehr oder weniger leichten Verletzungen überlebt. Sie wurden ins Spital gebracht. Darunter ist ein weiterer Schweizer. Der Bergführer aus Fiesch VS wurde schwer verletzt. Inzwischen gilt niemand mehr als vermisst. Auch Franzosen, Dänen und Serben sollen an der Tour teilgenommen haben.
Einer der Verletzten konnte die Rettungskräfte alarmieren. Sie leiteten umgehend einen Grosseinsatz ein. Die Lawine soll mindestens zwei internationale Seilschaften mitgerissen haben.
Erfahrene Bergsteiger
Die Gruppe habe aus «erfahrenen Bergsteigern» bestanden, versichert Laurence Cantele von der Berghütte «Cosmiques», wo die Alpinisten am frühen Morgen aufbrachen. Im Spital von Chamonix wurden die Leichen in einer Kapelle aufgebahrt. Für die Familien der Toten wurde eine eigene Telefonnummer eingerichtet.
Zahlreiche Rettungskräfte waren auch am Nachmittag noch im Einsatz, um nach den Vermissten zu suchen. Ein Rettungshelikopter kreiste über dem betroffenen Gebiet. Auch Lawinen-Hunde suchten weiter. Am späten Nachmittag wurde die Suche vorübergehend eingestellt. Morgen soll sie wieder aufgenommen werden.
Schneemassen vom Wind angehäuft?
Nach Angaben der Präfektur hatte sich ein 40 Zentimeter dicker Eisblock gelöst und war den Hang hinabgerutscht, wodurch ein zwei Meter dickes und 50 Meter langes Schneebrett entstanden sei.
«Kein Wetterbericht hat vor erhöhter Lawinengefahr gewarnt», sagt der Bürgermeister von Chamonix, Eric Fournier. Nach Angaben des Wetterdienstes Météo France gab es allerdings starke Winde in dem Gebiet.
Der Wind fegte in den vergangenen Tagen mit bis zu hundert Stundenkilometern über das Mont-Blanc-Massiv. «Der Wind hat vermutlich grössere Schneemengen angehäuft, die sich lösten, als die Bergsteiger vorbeikamen», vermutet Delfino Viglione, der Leiter eines Bergpolizeipostens im benachbarten Italien. Der Wind könnte auch die Schneedecke instabil gemacht haben.
Vermutlich sei der Schnee von einem Bergsteiger losgetreten worden, sagt der Sprecher der Gebirgspolizei von Chamonix, Bertrand François.
Schlimmstes Unglück im Mont-Blanc-Massiv seit Jahren
Der französische Innenminister Manuel Valls drückte in einer Mitteilung sein «tiefes Mitgefühl» aus und sicherte den Familien seine volle Unterstützung zu.
Das Unglück gilt als das schlimmste im Mont-Blanc-Massiv seit Jahren. Es ereignete sich in rund 4000 Metern Höhe. Der Mont Maudit liegt für Bergsteiger auf dem Weg zum Mont Blanc, der mit 4810 Metern der höchste Berg der Alpen ist. (SDA/gtq)
24. August 2008: Acht Bergsteiger sterben am Mont Blanc. Sie werden von einer riesigen Lawine erfasst und rund 1500 Meter weit mitgerissen. Das Wetter ist dermassen schlecht, dass Helfer nicht zur Unglücksstelle vordringen können. Später werden die Opfer unter einer 20 bis 50 Meter dicken Eisschicht geortet.
5. Juli 2007: Drei polnische Bergsteiger werden von einer Lawine mitgerissen, zwei Begleiter können sich retten. Die Leichen der Verschütteten – zwei Männer und eine Frau – werden im italienisch-französischen Grenzgebiet des Berges gefunden.
17. Juni 2007: Nach einem Lawinenabgang in etwa 4100 Metern Höhe an einem der Mont-Blanc-Nebengipfel, dem Mont Blanc du Tacul, stirbt ein Alpinist, ein zweiter Bergsteiger wird vermisst, ein dritter Angehöriger einer siebenköpfigen Gruppe aus Frankreich, Italien und der Schweiz wird schwer verletzt ins Spital eingeliefert.
1. Januar 2006: Im Mont-Blanc-Massiv graben Bergungsmannschaften auf 3500 Metern Höhe zwei Bergsteiger tot aus dem Schnee aus.
20. April 2002: Vier Skifahrer, drei Österreicher und ein Franzose, werden im französischen Mont-Blanc-Gebiet von einer Eislawine verschüttetet und getötet. Ein weiterer Österreicher überlebt das Unglück mit schweren Verletzungen.
4. Februar 2001: Zwei belgische Snowboard-Fahrer sind zunächst mit einer Gruppe von Wintersportlern nahe der Bergstation Vallorcine am Mont Blanc unterwegs, trennen sich dann aber. Sie werden von einer Lawine getötet, die sie abseits der markierten Pisten vermutlich selbst auslösen.
9. Februar 1999: In der Nähe von Chamonix geht eine bis zu 200 Meter breite und zum Teil zwölf Meter hohe Pulverschnee-Lawine nieder und tötet zwölf Menschen, darunter vier Kinder. Die Schneemassen lösen sich an einer Flanke des 2500 Meter hohen Pecleret-Berges und zerstören im Tal 17 Holzhäuser zwischen den Dörfern Le Tour und Montroc. 27 Bewohner überleben das Unglück.
28. Juli 1994: Neun Bergsteiger werden auf 3500 Metern Höhe auf dem Petit-Plateau-Gletscher von einer Eislawine überrascht, als sie vor einem aufziehenden Gewitter in einer Hütte Zuflucht suchen wollen. Helfer können vier Mitglieder einer Seilschaft aus Südtirol nur noch tot bergen. Wegen schlechter Witterungsbedingungen wird die Suche nach fünf vermissten Franzosen eingestellt.
19. Juli 1992: Bei Lawinenunglücken kommen im Mont-Blanc-Massiv sechs Bergsteiger und ein Mitglied der französischen Bergwacht ums Leben. Mehrere Alpinisten werden in 3000 Metern Höhe auf der normalen Bergtour-Route von Schneemassen in eine Gletscherspalte gerissen. Kurz zuvor haben sich bereits drei tödliche Unfälle am höchsten Berg Europas ereignet. (SDA)
24. August 2008: Acht Bergsteiger sterben am Mont Blanc. Sie werden von einer riesigen Lawine erfasst und rund 1500 Meter weit mitgerissen. Das Wetter ist dermassen schlecht, dass Helfer nicht zur Unglücksstelle vordringen können. Später werden die Opfer unter einer 20 bis 50 Meter dicken Eisschicht geortet.
5. Juli 2007: Drei polnische Bergsteiger werden von einer Lawine mitgerissen, zwei Begleiter können sich retten. Die Leichen der Verschütteten – zwei Männer und eine Frau – werden im italienisch-französischen Grenzgebiet des Berges gefunden.
17. Juni 2007: Nach einem Lawinenabgang in etwa 4100 Metern Höhe an einem der Mont-Blanc-Nebengipfel, dem Mont Blanc du Tacul, stirbt ein Alpinist, ein zweiter Bergsteiger wird vermisst, ein dritter Angehöriger einer siebenköpfigen Gruppe aus Frankreich, Italien und der Schweiz wird schwer verletzt ins Spital eingeliefert.
1. Januar 2006: Im Mont-Blanc-Massiv graben Bergungsmannschaften auf 3500 Metern Höhe zwei Bergsteiger tot aus dem Schnee aus.
20. April 2002: Vier Skifahrer, drei Österreicher und ein Franzose, werden im französischen Mont-Blanc-Gebiet von einer Eislawine verschüttetet und getötet. Ein weiterer Österreicher überlebt das Unglück mit schweren Verletzungen.
4. Februar 2001: Zwei belgische Snowboard-Fahrer sind zunächst mit einer Gruppe von Wintersportlern nahe der Bergstation Vallorcine am Mont Blanc unterwegs, trennen sich dann aber. Sie werden von einer Lawine getötet, die sie abseits der markierten Pisten vermutlich selbst auslösen.
9. Februar 1999: In der Nähe von Chamonix geht eine bis zu 200 Meter breite und zum Teil zwölf Meter hohe Pulverschnee-Lawine nieder und tötet zwölf Menschen, darunter vier Kinder. Die Schneemassen lösen sich an einer Flanke des 2500 Meter hohen Pecleret-Berges und zerstören im Tal 17 Holzhäuser zwischen den Dörfern Le Tour und Montroc. 27 Bewohner überleben das Unglück.
28. Juli 1994: Neun Bergsteiger werden auf 3500 Metern Höhe auf dem Petit-Plateau-Gletscher von einer Eislawine überrascht, als sie vor einem aufziehenden Gewitter in einer Hütte Zuflucht suchen wollen. Helfer können vier Mitglieder einer Seilschaft aus Südtirol nur noch tot bergen. Wegen schlechter Witterungsbedingungen wird die Suche nach fünf vermissten Franzosen eingestellt.
19. Juli 1992: Bei Lawinenunglücken kommen im Mont-Blanc-Massiv sechs Bergsteiger und ein Mitglied der französischen Bergwacht ums Leben. Mehrere Alpinisten werden in 3000 Metern Höhe auf der normalen Bergtour-Route von Schneemassen in eine Gletscherspalte gerissen. Kurz zuvor haben sich bereits drei tödliche Unfälle am höchsten Berg Europas ereignet. (SDA)