Das deutsche Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat den sofortigen Weiterbau der umstrittenen Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 in deutschen Gewässern genehmigt. (Archivbild)

Nawalny-Inhaftierung
Frankreich fordert Stopp des Pipelineprojekts Nord Stream 2

Vor dem Hintergrund der Inhaftierung von Kreml-Kritiker Alexej Nawalny hat Frankreich die Bundesregierung zur Beendigung des umstrittenen Pipelineprojekts Nord Stream 2 mit Russland aufgerufen.
Publiziert: 01.02.2021 um 10:00 Uhr
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Das EU-Parlament bereitet vor dem Hintergrund der Verhaftung des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny einen Aufruf zum Baustopp bei der deutsch-russischen Pipeline Nord Stream 2 vor.
Foto: TOBIAS SCHWARZ

«Wir haben immer gesagt, dass wir die grössten Bedenken zu dem Projekt in diesem Kontext haben», sagte Europa-Staatssekretär Clément Beaune am Montag dem Radiosender France Inter. Auf die Frage, ob Frankreich einen Stopp von Nord Stream 2 befürworte, antwortete Beaune: «Wir haben das in der Tat bereits gesagt.»

Europa-Staatssekretär: Grösste Bedenken im Kontext von Nawalny-Inhaftierung

Zuvor hatte bereits das Europäische Parlament wegen der Verhaftung Nawalnys einen Stopp von Nord Stream 2 gefordert. Die USA und mehrere europäische Staaten, darunter Polen, äussern bereits länger scharfe Kritik an dem Pipelineprojekt. Sie warnten vor einer zu grossen Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und negativen Folgen für osteuropäische Staaten.

Auch in Deutschland mehrten sich zuletzt Stimmen, die einen Stopp oder eine Aussetzung von Nord Stream 2 forderten. Ende vergangenen Monats wurden die Arbeiten zur Fertigstellung der Pipeline durch die Ostsee wieder aufgenommen.

Nawalny war direkt nach seiner Rückkehr aus Deutschland Mitte Januar in Moskau festgenommen und im Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. In Berlin war der Putin-Kritiker nach einem Giftanschlag behandelt worden, für den er den Kreml verantwortlich macht. (AFP)

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