An einem abgeschotteten Ort in der Nervenklinik Amstetten-Mauer werden die Opfer des Inzest-Dramas medizinisch und psychologisch betreut. «Es wird eine jahrelange, intensive Betreuung nötig sein», sagen Experten. «Die Opfer werden ihr Martyrium nie vergessen.»
Für Elisabeth Fritzl, die vergewaltigte Tochter und Mutter der sechs Kinder von Josef Fritzl, wagt der Kriminologe Rudolf Egg erst gar keine Prognose (im BLICK): «Es gibt einfach keine vergleichbaren Fälle.»
Nicht vergleichbar, aber ebenso schlimm ist das Schicksal von Natascha Kampusch. Auch sie war in einem Kellerverlies eingesperrt. Acht Jahre lang. Und sie hält mit ihrer Meinung nun nicht zurück: «Die Opfer sind an einem geheimen Ort. Aber es wäre wohl optimaler gewesen, man hätte sie dort belassen, wo sie waren», sagt die 20-Jährige. «Aber das ist wahrscheinlich unmöglich. Sie aus dieser Situation rauszureissen einfach ohne Übergang, irgendwie festzuhalten und zu isolieren, kann ja auch teilweise nicht gut sein.»
Kampusch warnt vor voreiligen Schlüssen: «Die meisten Leute, die jetzt die Expertisen abgeben, sollten sich eher zurücknehmen. Auch mit ihren Meinungen. Weil das trifft wahrscheinlich nicht zu», warnt sie.
Das Entführungsopfer will Elisabeth Fritzl und ihren Kindern helfen: «Sowohl mit meinem Wissen möchte ich sie unterstützen als auch finanziell. Also ich hoffe mit meiner Spende andere Leute anzulocken, die das Gleiche tun. Es wird ja sehr viel Geld benötigt werden.» (spj)