In einem Museum in Possagno, Italien kann eine Statue von Napoleons Schwester bestaunt werden. Die ist 200 Jahre alt – und ziemlich zerbrechlich. Ein 50-jähriger Tourist aus Österreich ahnte das offenbar nicht: Er kletterte für ein Foto auf die fragile Gipsfigur.
Auf dem mittlerweile veröffentlichten Überwachungsvideo ist der Tourist zu sehen, wie er sich an die Statue lehnt und für ein Foto posiert. Da passierts: Er bricht zwei Zehen der Statue ab. Als er aufsteht und sich umdreht, bemerkt er das Missgeschick bereits, haut dann aber ab, ohne jemanden auf sein Malheur hinzuweisen.
Tourist will Schaden begleichen
Das Museum schaltet die Polizei ein, die den Touristen mithilfe der Bilder der Überwachungskamera und der Anmeldeformulare des Museums ermitteln kann. Der ungeschickte Österreicher gibt sich reumütig und hat gemäss der Nachrichtenagentur «Ansa» signalisiert, dass er den Schaden begleichen will.
Die Gipsstatue muss nun restauriert werden. Der Präsident der Stiftung «Antonio Canova», Vittorio Sgarbi, betitelte den Übeltäter auf Facebook als «kopflosen österreichischen Touristen». Er schlug als scherzhaft gemeinte Sicherheitsmassnahme vor, dass im Museum ein Sofa aufgestellt werden sollte, damit die Touristen sich nicht auf den Statuen ausruhen müssten.
200 Jahre altes Werk
«Paolina Borghese Bonaparte als Venus Victrix» stammt vom italienischen Bildhauer Antonio Canova (1757-1822). Die Marmor-Statue steht eigentlich in der «Galleria Borghese» in Rom. Sie gilt als Meisterwerk des Neoklassizismus und ist etwa 200 Jahre alt.
Im Museum des italienischen Bildhauers in Possagno ist ein Originalmodell in Gips zu sehen. Es handelt sich um das aktuell bekannteste Werk in der Sammlung des Museums. Paolina Bonaparte war die angebliche Lieblingsschwester Napoleons, die ihm in seine Verbannung auf die Insel Elba folgte. Als sie für den Künstler Canova nackt Model stand, erzeugte dies einen Skandal. (zbc)