Nahost
Einigung auf Waffenruhe im Gazastreifen

Nach der jüngsten Gewalteskalation haben sich Israel und die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad nach Angaben aus Verhandlungskreisen auf eine Waffenruhe geeinigt. Diese trat demnach am frühen Donnerstagmorgen in Kraft.
Publiziert: 14.11.2019 um 05:21 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2019 um 08:52 Uhr
Artilleriesoldaten der israelischen Armee bei Sderot an der Grenze zum Gazastreifen.
Foto: ATEF SAFADI

Die Feuerpause im Gazastreifen sei um 04.30 Uhr (MEZ) in Kraft getreten, sagte ein Gesandter der ägyptischen Regierung, die zwischen den Konfliktparteien vermittelt hatte. Ein Vertreter des Islamischen Dschihad bestätigte die Einigung.

Die Ruhe und friedlicher Verlauf soll sichergestellt werden

Nach Angaben des ägyptischen Regierungsvertreters verpflichteten sich die Palästinensergruppen dazu, für Ruhe im Gazastreifen zu sorgen und einen friedlichen Verlauf von Demonstrationen in dem Küstengebiet sicherzustellen. Ein israelischer Armeevertreter hatte am Mittwochabend gesagt, das Militär werde seine Angriffe auf Ziele im Gazastreifen einstellen, falls der Islamischen Dschihad seinerseits keine Raketen mehr auf Israel abfeuere.

Tote und Verletzte bei Angriffen in Gaza trotz der getroffenen Waffenruhe

Trotz der getroffenen Waffenruhe gab es auch am Donnerstagmorgen weiter Raketenbeschuss auf Israel. Die Sirenen heulten nach Armeeangaben im Grenzgebiet. Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen durch israelische Luftangriffe stieg unterdessen auf 34. Die meisten davon waren nach palästinensischen Quellen militante Palästinenser.

Auslöser der Konfrontation war die Tötung des ranghohen Dschihad-Kommandanten Baha Abu Al Ata am Dienstagmorgen bei einem israelischen Luftangriff. Israel macht Ata für Raketenangriffe auf Israel in den vergangenen Monaten verantwortlich und erklärte, der 41-Jährige habe weitere Anschläge «gegen israelische Zivilisten und Soldaten» geplant. Der Islamische Dschihad und die im Gazastreifen regierende radikalislamische Hamas-Miliz kündigten daraufhin Vergeltung an. Nach Angaben der israelischen Armee wurden in der Folge mehr als 350 Raketen auf Israel abgefeuert.

Die israelische Armee reagierte mit Vergeltungsangriffen. Die Luftwaffe beschoss nach eigenen Angaben Stellungen des Islamischen Dschihad sowie Kämpfer sowie Raketen-Abschussanlagen. Seit die Hamas 2007 die Kontrolle im Gazastreifen übernahm, gab es bereits drei kriegerische Auseinandersetzungen zwischen der radikalislamischen Miliz und Israel.

Die jüngste Welle der Gewalt war nach der gezielten Tötung eines Militärchefs des Islamischen Dschihad im Gazastreifen, Baha Abu Al Ata, durch die israelische Luftwaffe in dieser Woche eskaliert. Seit Dienstagmorgen feuerten militante Palästinenser nach Angaben der Armee rund 360 Raketen auf Israel ab. Dutzende davon wurden von der Raketenabwehr Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen, dennoch wurden in Israel nach Angaben des Rettungsdienstes mindestens 60 Menschen verletzt. (SDA)

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