Während die USA den Druck auf Russland am Montag noch eine mal erhöht haeben, zeigt sich der Kreml unbeeindruckt von den Drohungen. Die Angriffe auf die Ukraine gehen weiter. Durch einen Luftschlag sind nach ukrainischen Behördenangaben 17 Häftlinge in einem Gefängnis bei Saporischschja getötet worden. 42 Häftlinge seien verletzt worden, teilte Militärgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit. Zuvor war von 16 Toten die Rede.
Donald Trump (79) hatte gestern bei einem Gespräch mit dem britischen Premier Keir Starmer in Schottland angekündigt, die Frist von 50 Tagen für deutlich höhere Zölle für Russlands Handelspartner reduzieren. Neu sollen es nur noch «zehn bis zwölf Tage» sein.
Acht Angriffe aus der Luft
Laut des Militärgouverneurs Fedorow wurde das Umland der frontnahen Grossstadt in der Südukraine nachts achtmal aus der Luft angegriffen, vermutlich mit Gleitbomben. In der Strafvollzugsanstalt seien Gebäude zerstört worden. Schäden gebe es auch an Privatgebäuden daneben. Die Verletzten seien medizinisch versorgt worden.
Das getroffene Gefängnis befindet sich im Ort Bilenke am Ufer des Flusses Dnipro, der in dem Gebiet Stellungen der russischen und der ukrainischen Truppen voneinander trennt. In sozialen Netzwerken kam daher die Frage auf, warum die Insassen der Justizvollzugsanstalt von der Frontlinie nicht evakuiert wurden.
Kaum Abwehrmöglichkeiten gegen Gleitbomben
Gleitbomben werden von russischen Kampfjets über russisch kontrolliertem Gebiet nahe der Front abgeworfen und schlagen dann in Orten auf ukrainischer Seite ein. Für die ukrainische Flugabwehr sind die angreifenden Jets ausser Reichweite. Angesichts der kurzen Flugzeit der Bomben über wenige Dutzend Kilometer gibt es so gut wie keine Vorwarnzeit für die Bevölkerung.
In der Region Dnipropetrowsk gab es laut Regionalbehörden drei Angriffe mit insgesamt mindestens vier Toten und mehreren Verletzten. Ein Raketenangriff in der zentralukrainischen Region traf laut Regionalgouverneur Serhij Lysak die Stadt Kamjanske. Dort seien zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Ein Krankenhaus sei beschädigt worden. Bei weiteren Angriffen im Bezirk Synelnykiwsky und Welykomychayliwska seien zwei Menschen getötet worden, darunter eine 75-Jährige. Private Wohnhäuser seien beschädigt worden.
Russisches Militär meldet 74 abgeschossene ukrainische Drohnen
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der südrussischen Region Rostow wurde den russischen Behörden zufolge ein Mensch in einem Auto getötet. Der Angriff zielte auf mehrere verschiedene Orte in der Region, wie der amtierende Regionalgouverneur Juri Sljusar bei Telegram mitteilte. In der Stadt Salsk wurden demnach durch herabfallende Drohnenteile zwei Züge getroffen, die Passagiere mussten evakuiert werden. Berichte über Verletzte gab es nicht.
Ihrerseits versucht die Ukraine, mit Kampfdrohnen Militär- und Industrieziele weit hinter den russischen Linien zu treffen. Die Zerstörungskraft dieser Drohnen ist allerdings geringer als die der russischen Waffen. Die russische Armee meldete in der Nacht zum Dienstag den Abschuss von 74 ukrainischen Kampfdrohnen über verschiedenen Regionen des Landes.