Die Polizei von Ludwigslust (D) ermahnt die Bevölkerung vor wenigen Tagen: «Nähern Sie sich dem Tier nicht und alarmieren Sie die Behörden!»
Die Rede ist von Nandus. Die 1,40 Meter grossen Laufvögel kommen ursprünglich aus Südamerika. Doch vor einigen Jahren hat sich im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern eine Kolonie angesiedelt.
Sie haben sich fleissig fortgepflanzt
Sechs Nandus sind vor rund 15 Jahren aus einem Gehege in Lübeck entwischt. Die Behörden gingen davon aus, dass die Tiere den deutschen Winter nicht überleben. Sie irrten sich. Die 25-Kilo-Kolosse haben nicht nur überlebt, sie haben sich auch fleissig fortgepflanzt.
Bei der letzten Zählung im November war die Kolonie bereits auf über 140 Tiere angestiegen, schreibt «Le Matin». Nandus haben keine natürlichen Feinde und dürfen in Deutschland nicht gejagt werden.
Ein knappes Dutzend Nandus auf der A20
Doch während sich Touristen an den Tieren erfreuen, werden sie für die Autofahrer vermehrt zum Problem.
In den letzten Jahren ist es zwischen Lübeck und Rostock wegen der Vögel zu mehreren Verkehrsunfällen gekommen. Auch ein Familien-Ausflug von einem knappen Dutzend Nandus auf die Autobahn A20 im August 2012 hat für ein Verkehrschaos gesorgt.
Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis es auf Warnschildern in Norddeutschland heisst: «Achtung, Nandus auf der Strasse!» (mad)