Ein Meer aus Blumen für die Opfer
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Meer aus Blumen am Bondi Beach:Hier gedenken Angehörige der Opfer

Nach Terrorattacke
Schütze von Bondi Beach wegen 59 Straftaten angeklagt

Naveed A. wurde nach dem terroristischen Akt an einer jüdischen Chanukka-Feier in Bondi Beach in Sydney wegen 59 Straftaten angeklagt, unter anderem wegen Terrorismus. Das teilte die Polizei von New South Wales mit.
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Der Terrorist Naveed A. wurde wegen 59 Straftaten angeklagt.

Naveed A.* (24) hatte mit seinem Vater Sajid A.* (†50) am vergangenen Sonntag 15 Menschen im australischen Sydney getötet. Nun wurde er wegen 59 Straftaten angeklagt, darunter wegen Terrorismus, wie die Polizei von New South Wales mitteilte.

Drei Tage nach dem verheerenden Anschlag am Bondi Beach in Sydney wollen die Ermittler heute den einzigen überlebenden Attentäter verhören. Der von Sicherheitskräften angeschossene Terrorist Naveed A. erwachte gestern aus dem Koma. Die Ermittler hoffen, dass der 24-Jährige aussagen wird und neue Erkenntnisse zu den Hintergründen des Anschlags mit 15 Todesopfern liefert.

Naveed A. und sein Vater hatten während des jüdischen Lichterfests Chanukka am Sonntag das Feuer auf die feiernde Menge am Strand eröffnet. Sie töteten 15 Menschen, Dutzende wurden verletzt. Der 50 Jahre alte Vater wurde von der Polizei am Tatort erschossen, sein Sohn festgenommen und mit lebensgefährlichen Schusswunden ins Spital gebracht.

Ein Augenzeuge filmt die zwei Tatverdächtigen
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Verbindungen zum IS

Mittlerweile gilt es als gesichert, dass die Täter Verbindungen zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatten. Im Auto des Sohnes wurden laut Behördenangaben mehrere Sprengsätze und zwei selbstgemachte IS-Flaggen gefunden.

Nach Angaben von Premierminister Anthony Albanese hatte der australische Inlandsgeheimdienst den damaligen Teenager vor sechs Jahren wegen Verbindungen zu einer Terrorzelle des IS in Sydney überprüft. In australischen Medien wurde die Frage aufgeworfen, warum dem Vater 2023 eine Waffenlizenz erteilt wurde, obwohl der Sohn vorher ins Visier von Anti-Terror-Ermittlern geraten war.

«Wir müssen zurückschauen auf das, was 2019 geschehen ist, als man diesen Mann überprüft hat, welche Schlüsse damals gezogen wurden», sagte Albanese dem Sender ABC Newsradio. Alles gehöre auf den Prüfstand, auch die Zusammenarbeit von Geheimdiensten, Sicherheitsbehörden und Polizei.

«Militärähnliche Ausbildung»

Inzwischen ist bekannt, dass die beiden Attentäter kurz vor dem Anschlag für einen Monat auf den Philippinen waren, wo sie nach Recherchen australischer Medien auf der Insel Mindanao eine «militärähnliche Ausbildung» erhielten. Die philippinische Regierung erklärte jedoch, die Attentäter seien nicht auf die Philippinen gereist, um sich bei Gruppen ausbilden zu lassen, die mit dem IS in Verbindung stehen.

Der IS ist auf den Philippinen über lokale dschihadistische Gruppen aktiv. Nach Angaben der Einwanderungsbehörde in Manila stammt der Vater aus Indien und hatte seinen Wohnsitz in Australien, der Sohn wurde in Australien geboren.

* Namen bekannt

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