Nach Putsch in Mali
Frankreich setzt gemeinsame Militäroperationen aus

Frankreich will seine gemeinsamen militärischen Operationen mit Mali nach dem jüngsten Putsch in dem Krisenstaat zeitweise aussetzen.
Publiziert: 04.06.2021 um 07:07 Uhr
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Aktualisiert: 04.06.2021 um 08:51 Uhr
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron spricht beim Auftakttreffen der «Initiative for the Future of Vaccines in Africa» (Initiative für die Zukunft von Impfungen in Afrika) an der Universität von Pretoria. Foto: Christoph Soeder/dpa
Foto: Christoph Soeder

Man warte auf Garantien für den politischen Übergang, hiess es in einem Schreiben des französischen Verteidigungsministeriums, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag berichtete. Auch Beratungsmissionen sollen temporär ausgesetzt werden.

Das Militär in Mali hatte vergangene Woche die Übergangsregierung entmachtet, die bis zur Präsidentschaftswahl 2022 im Amt sein sollte. Putschistenführer Assimi Goïta liess sich zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen.

Rückzug französischer Truppen bei radikalem Islamismus

Die frühere Kolonialmacht Frankreich ist in Westafrika massiv im Einsatz gegen Islamistenmilizen; Mali ist ein Schwerpunkt. Die französische Operation «Barkhane» umfasst bis zu 5100 Soldaten. Auch die Bundeswehr hat in Mali mehrere Hundert Soldaten stationiert. In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben den Terrorgruppen Islamischer Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte mit dem Rückzug der Truppen seines Landes gedroht, sollte sich Mali nach dem Putsch in Richtung radikaler Islamismus entwickeln.

Afrikanische Union fordert einen neuen zivilen Staatschef

Die Afrikanische Union und die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas haben Malis Mitgliedschaft ausgesetzt und fordern die Ernennung eines neuen zivilen Staatschefs. Das französische Verteidigungsministerium verwies auf die Anforderungen für den Übergang sowie «rote Linien», die die Organisationen damit aufgezeigt hätten.

(SDA)

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