Über 1,5 Millionen Kreuzfahrt-Touristen kamen im vergangenen Jahr nach Venedig. Die gewaltigen Dampfer legen jeweils am historischen Zentrum der italienischen Lagunenstadt an – der weltberühmte Markusplatz ist für die Besucher nur einen kurzen Fussmarsch entfernt.
Doch die Einfahrt ins historische Zentrum von Venedig birgt Gefahren. Im Juni wurde ein kleines Touristenboot von einem Kreuzfahrtschiff gerammt – fünf Menschen wurden beim Unfall verletzt. Und im Juli konnte eine Kollision bei schlechter Sicht nur knapp verhindert werden.
Auch wegen diesen Ereignissen wurden die Rufe nach einem Kreuzfahrtschiff-Verbot in den vergangenen Wochen lauter. Luigi Brugnano, der Bürgermeister von Venedig, forderte Ende Juni, dass die Dampfer vom Zentrum weggeleitet werden müssen.
Teilverbot oder gänzliche Verbannung?
Jetzt macht die romantische Touristenstadt in Norditalien offenbar ernst: Laut mehreren Medienberichten verbannt Venedig Kreuzfahrtschiffe aus dem Zentrum. Es liegen allerdings unterschiedliche Informationen zum Zeitpunkt vor.
Laut der italienischen Zeitung «The Vision» sollen Dutzende Schiffe am Giudecca-Kanal vorbeigeleitet werden. Die Schiffe sollen an weitläufigeren Liegeplätzen anlegen. Der britische «Express» schreibt hingegen, dass die Einfahrt nach Venedig per sofort verboten wurde. Und die «Financial Times» meldet, dass ein Teilverbot ab September in Kraft treten solle.
Eine offizielle Stellungnahme der Stadt Venedig steht noch aus. Trotz unterschiedlicher Spekulationen scheint aber klar zu sein: Der Markusplatz dürfte künftig kaum mehr im Schatten gewaltiger Kreuzfahrtschiffe stehen. (nim)