Nach Konzert-Absage in Rotterdam
Weitere Terror-Verhaftung in den Niederlanden

Nach der Absage eines Rockkonzerts wegen einer Terrorwarnung in Rotterdam hat die niederländische Polizei laut Medienberichten Donnerstag früh einen zweiten Verdächtigen festgenommen. Die Hintergründe sind weiterhin unklar.
Publiziert: 24.08.2017 um 09:43 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 16:26 Uhr
Foto: KEY

Nach Meldungen des öffentlich-rechtlichen Senders NOS wurde ein 22-Jähriger gegen 2 Uhr von Einsatzkräften in seiner Wohnung in der an Belgien grenzenden Provinz Nordbrabant im Zusammenhang mit einer Anschlagsdrohung in Gewahrsam genommen. Sein Haus sei durchsucht worden, der Mann werde verhört.

Derweil teilte die Polizei laut NOS mit, dass ein am Vorabend in Rotterdam festgenommener Fahrer eines Lieferwagens mit Gasflaschen wahrscheinlich harmlos sei. Der Monteur aus Spanier sei betrunken gewesen. Für die Ladung mit Gasflaschen in seinem Wagen habe er eine nachvollziehbare Erklärung geben können.

Der Wagen war in der Nähe eines für Mittwochabend geplanten Konzerts der US-Band Allah-Las aufgefallen. Der Auftritt der Musiker, deren Namenswahl nach eigenen Angaben nichts mit religiösen Inhalten zu tun hat, war nach einer Warnung der spanischen Polizei abgesagt worden. Die Musiker aus Kalifornien wollten am Donnerstag für ein Konzert in Warschau nach Polen weiterreisen.

Hinweis von spanischen Kollegen

Rotterdams Stadtpräsident Ahmed Aboutaleb erklärte am Mittwochabend in einer eilig einberufenen Medienkonferenz, die niederländische Polizei habe am späten Nachmittag einen Hinweis ihrer spanischen Kollegen erhalten. Die Warnung habe sich auf das für den Abend geplante Konzert im Rotterdamer Club «Maassilo» bezogen.

Das Konzert wurde daraufhin abgesagt und der Club geräumt - Polizisten in Schutzwesten führten die Bandmitglieder aus dem Gebäude. Nach der Räumung des Clubs sei einem Polizisten in der Nähe der Lieferwagen mit spanischen Kennzeichen aufgefallen, erklärte die Polizei. In dem Fahrzeug seien mehrere Gasflaschen entdeckt worden.

Der Vorfall ereignete sich knapp eine Woche nach den Anschlägen in Spanien, bei denen 15 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt wurden. Die spanischen Behörden verfolgen bei ihren Ermittlungen auch Spuren ins Ausland, vor allem nach Frankreich und Belgien. (SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?