Nach dem Grounding im November 2018 darf die «Tante Ju» in der Schweiz noch immer nicht abheben. Und zwar so lange bis nachgewiesen ist, dass sich im Inneren der zwei Ju-52 keine Schäden befinden. Die Sust hatte nämlich in der Absturz-Maschine erhebliche Mängel gefunden. Um dies bei den übrigen Fliegern auszuschliessen, erteilte das Bazl ein Flugverbot (BLICK berichtete).
Wer trotzdem mit dem Oldtimer fliegen wollte, musste dafür nach Deutschland. Hier zog eine Ju-52 regelmässig ihre Runden. Zuständig dafür: die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung. Doch auch damit ist jetzt erst mal Schluss, wie «Aerobuzz» berichtet.
Auch diese «Tante Ju» bleibt erst mal am Boden. Denn: Die Lufthansa dreht den Geldhahn zu. «Der Flugbetrieb der Ju-52 wurde Jahr für Jahr mit hohen Beträgen bezuschusst. Ein wirtschaftlicher Betrieb war auch perspektivisch nicht zu erreichen. Es werden daher alternative Verwendungsmöglichkeiten geprüft», sagt Lufthansa-Sprecher Martin Leutke zu BLICK. Im Klartext: Die Oldtimer-Flüge waren einfach zu teuer.
Keine Original-Motoren
Was nun mit der Ju-52 passiert, ist noch nicht klar. Dass der Flieger aber in die Schweiz kommt, ist unwahrscheinlich. Die hiesige Flotte der Ju-Air wird zwar aufgestockt, aber nicht mit der Maschine aus Deutschland. «Die Ju-52 der Lufthansa Stiftung wäre nicht optimal für unsere Bedürfnisse. Zum Beispiel sind in der Maschine nicht mehr die original BMW-Motoren verbaut, wie wir sie betreiben», erklärt Ju-Air-Sprecher Christian Gartmann.
Ausserdem hat die Ju-Air einen anderen Flieger im Blick: die Ju-52 HB-HOY. Die steht bisher noch in einem Museum in Mönchengladbach (D), soll aber im Frühjahr nach Dübendorf ZH überflogen werden. Im April soll sie dann gemeinsam mit den zwei anderen Maschinen wieder abheben. (jmh)