Die Täter eröffneten nahe der Ortschaft Iguatemi im Bundesstaat Mato Grosso do Sul das Feuer auf eine Gruppe Indigene, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Dabei kam Vicente Fernandes Vilhalva ums Leben, vier weitere Menschen wurden verletzt. Die Indigenbehörde Funai verurteilte die Tat und forderte gründliche Ermittlungen.
In der Region kam es zuletzt zu heftigen Landkonflikten zwischen Indigenen und Landwirten. Die Guarani fordern ihre traditionellen Territorien zurück, die sich teilweise auf das Gebiet von Farmen erstrecken. Nach Angaben der Organisation Survival International, die sich für die Rechte von Indigenen einsetzt, wurden die Guarani vor Jahrzehnten gewaltsam von ihrem Land in Mato Grosso do Sul vertrieben. Seitdem sind fast alle Flächen von Agrarunternehmen und Viehzüchtern besetzt worden.
Die Versuche der Guarani, das Land zurückzuerobern, werden immer wieder mit Gewalt beantwortet. Dahinter sollen von Grossgrundbesitzern gedungene Kriminelle stecken. «Es ist inakzeptabel, dass Indigene weiterhin ihr Leben verlieren, weil sie ihre Territorien verteidigen», hiess es in einer Stellungnahme von Funai.
Derzeit wird bei der Weltklimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém über konkrete Schritte gegen die Erderwärmung verhandelt. Indigene gelten als Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel. Wo indigene Gemeinschaften beispielsweise über verbriefte Rechte auf ihr Land verfügen, werden laut einer Studie der Welternährungsorganisation (FAO) deutlich weniger Flächen abgeholzt als in anderen Gebieten. Obwohl sie nur fünf Prozent der weltweiten Bevölkerung ausmachen, verwalten sie nach Angaben der Weltbank rund 80 Prozent der weltweiten biologischen Vielfalt.