Ben Needham wird seit 22 Jahren vermisst. Als Zweijähriger war der Brite mit seiner Familie auf der griechischen Insel Kos in den Ferien, als er eines Nachmittags plötzlich verschwand. Seither fehlte jede Spur von Ben. Eine Entführung, glaubten die Eltern. Die griechische Polizei tappte jahrelang im Dunkeln.
Doch jetzt schöpft Bens Mutter Kerry (41) Hoffnung, dass ihr Sohn wieder auftauchen könnte. Denn über 20 Jahre nach Bens Verschwinden glaubt die Polizei, eine neue Fährte gefunden zu haben. Die griechischen Behörden vermuten, Ben lebe in einem Roma-Camp in Zypern.
«Ben könnte heute so aussehen»
Als Beweis soll es Bilder geben. Man habe ihr ein Foto eines grossen, blauäugigen Mannes gezeigt, sagte Kerry Needham dem «Sunday Mirror». Die Polizei war auf ihn aufmerksam geworden, als er von Griechenland nach Zypern geflohen war, um dem Militärdienst zu entkommen.
«Ich habe das Bild gesehen und glaube, dass Ben heute so aussehen könnte», sagte Needham. «Als Familie haben wir die Hoffnung nie aufgegeben, Ben zu finden und sind glücklich, dass die griechische Polizei weiterhin ermittelt.»
Ben war am 24. Juli 1991 verschwunden, während seine Grosseltern in dem Ferien-Resort auf Kos auf ihn aufpassen sollten.
DNA-Test soll Identität klären
Das neue Bild stammt laut der «Daily Mail» von einer anonymen Person, die sich an die Anwaltskammer in Kos wandte. Es soll während eines Gottesdienstes in Limassol auf Zypern aufgenommen worden sein.
Die griechische Polizei spricht von einer «sehr wichtigen» Entwicklung. Gemeinsam mit den zypriotischen Kollegen will sie den vermeintlichen Ben nun finden und per DNA-Test seine Identität endgültig feststellen.
Die neue Entwicklung im Fall Ben kommt nur wenige Tage nach der Aufregung um das Roma-Mädchen Maria. Die Fünfjährige war bei einer Razzia in einem griechischen Roma-Lager aufgegriffen worden, wo sie lebte, seit sie von ihrer Mutter dort angeblich zurückgelassen worden war. (eg)