Deniz is free. Und das nach der mit viel Elan geführten Kampagne #freeDeniz. Entsprechend euphorisch wurde in seiner hessischen Heimatstadt Flörsheim mit einem Autokorso die Entlassung aus der türkischen Haft gefeiert. Der 44-jährige deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel sass fast genau ein Jahr ohne Anklageschrift in einem türkischen Gefängnis in Untersuchungshaft.
Aber am Freitag wurde er überraschend freigelassen und kam schon am Abend in Berlin-Tegel im militärischen Teil des Flughafens per Privat-Jet an und meldete sich dann per Videobotschaft auf Twitter an alle seine Unterstützer:
«Das witzige ist, ich weiss immer noch nicht, warum ich vor einem Jahr verhaftet wurde, warum ich vor einem Jahr als Geisel genommen wurde. Und ich weiss auch nicht, warum ich heute freigelassen wurde. Eine Anklage habe ich immer noch nicht gesehen. Aber gut, eigentlich weiss ich sehr genau, warum ich festgenommen wurde, warum ich verhaftet wurde, warum ich als Geisel genommen wurde. Und jeder, der sich diesen Fall auch nur ganz oberflächlich anschaut, wird das selber nachvollziehen können.»
Das Engagement soll nun aber trotzdem weitergehen. Denn noch sitzen viele Journalisten in türkischen Gefängnissen in Haft. Darunter auch fünf mit einem deutschen Pass. Die türkischen Behörden werfen Deniz Yücel Terrorpropaganda vor, was dieser jedoch stehts zurückgewiesen hat.